Eigentlich sollte die einmütige Entscheidung von Ministerpräsident Seehofer und Oberbürgermeister Reiter gegen einen neuen Münchner Konzertsaal eine jahrzehntelange Debatte beenden. Doch die Musikwelt zürnt. Jetzt berät das Kabinett darüber.
München – Die Staatsregierung diskutiert am Dienstag (10.00 Uhr) die heftig kritisierten Pläne für den Umbau eines Konzertsaals in München. Die Minister und Staatssekretäre werden voraussichtlich dem Ergebnis des Treffens von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zustimmen. Seehofer und Reiter hatten vor einer Woche vereinbart, die seit Jahren diskutierten Neubaupläne zu beerdigen. Grund war unter anderem, dass sich gegen jeden einzelnen der vielen möglichen Standorte heftiger Widerstand in der Landeshauptstadt rührte.
Stattdessen soll nun der für seine schlechte Akustik bekannte Konzertsaal im Kulturzentrum am Gasteig umgebaut werden. Dort soll dann sowohl dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks als auch den Münchner Philharmonikern eine Spielstätte mit Spitzenakustik zur Verfügung stehen.
Wegen des Verzichts auf einen Neubau hatte es in den vergangenen Tagen Kritik gehagelt – unter anderem von Stargeigerin Anne Sophie Mutter und BR-Intendant Ulrich Wilhelm. Die Welle der Anwürfe hatte wiederum Verärgerung in Staatsregierung und CSU ausgelöst.