Di., 30.01.2018 , 11:14 Uhr

Wetterfühligkeit: eine Ursache des Klimawandels?

Extreme Temperaturschwankungen machen derzeit vielen Menschen das Leben schwer. Kopf- und Gliederschmerzen, Kreislaufprobleme oder Übelkeit. Die Liste der Symptome ist lang. Das Stichwort heißt Wetterfühligkeit.

 

Manch einer wacht spät nachts auf – geplagt von starken Kopfschmerzen – und wundert sich woher das wohl kommen mag. Ein Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen könnte die Erklärung bringen. Ein Wetterumschwung. Mal ist es eisig kalt und schneit und dann, bereits einen Tag später, kommt man sich vor wie im Frühling. Angenehm warme Temperaturen, Sonnenschein und Vögelgetzwitscher. Ein ständiges Auf und Ab – und das nicht nur gefühlstechnisch, sondern auch körperlich.

 

Was bedeuten diese Temperaturschwankungen für unseren Organismus?

 

Der Körper passt sich den Temperaturunterschieden und den Luftdruckänderungen ständig an – still und leise. Der Mensch merkt davon eigentlich nichts. Bei diesen extremen Wetterumschwüngen findet ein ständiger Ausgleich im Körper statt, um den „Grundzustand“ beizubehalten. Und dabei kommt es dann schon mal vor, dass der Organismus aus dem Gleichgewicht gerät. Die Folge: Schlafstörungen, Erschöpfung, Migräne.

 

Der klassische Wetterwechsel ist wohl immer noch der Föhn. Ein warmer Fallwind aus den Alpen. Je stärker und schneller sich das Wetter ändert, desto intensiver sind die Symptome der Menschen. Entscheidend für die Wetterfühligkeit oder -empfindlichkeit ist besonders der Luftmassenwechsel. Für den Körper ist das meist zu viel in zu kurzer Zeit. Er kommt nicht mit – und damit aus dem Gleichgewicht.

 

Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit?

 

Nicht jeder Mensch reagiert gleichsam auf die Wetterveränderungen. Manche verspüren keine oder nur leichte „Wetter-Symptome“, andere hingegen fallen bereits in die Kategorie „Wetterempfindlichkeit“. Der Unterschied ist leicht zu erklären: Bei wetterfühligen Menschen treten erst durch die Wetterveränderung unspezifische Symptome, wie beispielsweise Müdigkeit und Schlafstörungen auf. Bei wetterempfindlichen Menschen verschlimmern sich durch die Temperaturschwankungen bereits bestehende Krankheiten oder aufgetretene Symptome noch. So wird aus einem leichten Kopfschmerz dann zum Beispiel Migräne. Oder aus Erschöpfungszuständen Gliederschmerzen. Besonders Menschen mit Asthma oder Gelenkserkrankungen leiden bei diesen Extremen sehr.

 

Vorbeugen und richtig behandeln

 

Die Anpassungsfähigkeit des Körpers trainiert man zum Beispiel mit einem Spaziergang bei Wind und Wetter. Eine Sturmwanderung mit Spezialausrüstung muss es natürlich nicht gleich sein. Regelmäßig an die frische Luft zu gehen überfordert den Organismus jedoch nicht – ganz im Gegenteil – hierdurch wird das Immunsystem gestärkt und der Körper abgehärtet.

 

Auch Kneippbäder oder Wechselduschen können bei der Anpassungsfähigkeit helfen.

 

Stress – der natürliche Feind des Körpers

 

Er wird oft unterschätzt. Doch Stress wird nicht nur durch Unwohlsein und Krankheit im Körper ausgelöst – Stress macht auch sprichwörtlich krank. Das Stress-Hormon Cortisol kann neben Kopfschmerzen oder Verspannungen auch Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis auslösen. Und eben auch eine Wettersensibilität hervorbringen.

 

Eine gesunde, Vitamin-C-reiche Ernährung und regelmäßiger Sport können stressbedingte Symptome lindern. Vitamin C senkt den Cortisolspiegel im Körper und stärkt so auch das Immunsystem. Auch Entspannungsmethoden wie Yoga oder Progressive Muskelentspannung helfen das Stress-Hormon im Körper abzubauen.

 

Auswirkungen des Klimawandels

 

Die Winter in Deutschland sind lang und auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Schneemänner bauen, gehört bei der geringen Schneemenge, die wir hierzulande haben, eher der Vergangenheit an. Und wenn der Schnee dann mal kommt, zeigt der Kalender meist schon April an. Wobei man diesem Monat ja sowieso nachsagt, dass er nicht genau weiß, was er will…

 

Aber auch die Sommer haben sich verändert. Hitzeperioden mit fast 40 Grad gehören seit einigen Jahren auch zu Deutschland.

 

Die Folge ist, dass sich Neophyten, also Pflanzen, die es bislang in Deutschland noch gar nicht gibt, ausbreiten können. Die Ambrosia-Pflanze beispielsweise wird langsam in unseren Gefilden heimisch und führt zu Allergien. Auch Mückenarten, wie die Sandfliege, könnten durch das veränderte Klima bald auch bei uns herumfliegen. Das Problem: Sie übertragen Infektionskrankheiten.

 

Und auch die häufiger auftretende Wetterfühligkeit beziehungsweise -empfindlichkeit ist eine Folge des Klimawandels und der damit einhergehenden Wetterumschwünge.

mhz

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