Do, 09.06.2016 , 15:07 Uhr

Wiesn-Lexikon: "J" wie "Janker"

Auf dem Oktoberfest sieht man kaum Besucher ohne Tracht, wozu natürlich auch ein Janker gehört. Die traditionelle Kleidung gehört mittlerweile einfach dazu, auch wenn das früher nicht so war.

 

Sogar die ausländischen Gäste passen sich der Kleiderordnung immer öfter an. Auch wenn das oft eher an ein Faschingskostüm erinnert, wie wir in unserem Wiesn-Lexikon zum „A“ wie „aufgebrezelt“ weiter beschreiben. Also: Wie Dirndl und Lederhose auszusehen haben, das wissen die Meisten. Aber wie sieht ein „Janker“ aus?

 

Laut Wikipedia ist ein Janker eine „gerade geschnittene, hüftlange Jacke aus gewalkter Schafwolle, deren Stoffkanten andersfarbig abgesetzt sein können“. Um zu erklären was ein „Walkstoff“ ist, ziehen wir an dieser Stelle wieder Wikipedia zu Rate: „Walkstoffe sind in Leinwand- oder Körperbindung gewebte Textilien, deren Oberflächen durch Walken (Drücken, Schieben, Stauchen, Pressen und Kneten in warmen, schwach alkalischen oder saueren Bädern) so verfilzt werden, dass die ursprüngliche Webbindung kaum noch oder gar nicht mehr zu erkennen ist.

 

Im Gegensatz zum Filz wird jedoch gewebter Stoff verarbeitet.“ Walkstoffe sind echte „Alleskönner“. Sie sind nämlich winddicht und sogar wasserabweisend. Und aus zwei Gründen eignet sich so ein Janker aus Walk ganz besonders für die Wiesn: strapazierfähig und knitterfrei. Da macht es nix wenn die Jacke mal unter die Bierbank gezwickt wird. Die hält das aus. In den meisten Fällen sind solche Janker dunkel. Also grau, grün oder rot. Ein weiterer Vorteil auf der Wiesn, weil man den ein oder anderen Fleck auf dem dunklen Stoff so nicht sieht.

 

 

Mit dem Waschen ist es nämlich schwierig. Auch weil viele Janker sehr filigran sind: Die Knöpfe sind meist aus Metall oder Horn. Auch Stickereien, zum Beispiel am Kragen, sind üblich. Der Janker ist aber kein traditionelles Gewand. Erst Ende der 60-er Jahre wurde er bei Frauen und Männern populär. Er kam sozusagen mit dem allgemeinen Trachten-Trend auf den Markt. Aber seitdem ist er nicht mehr wegzudenken.

 

Jedes Trachtenmode-Geschäft hat eine mehr oder weniger große Auswahl. Mittlerweile wird der Janker nicht mehr nur gerne zu Lederhose oder Dirndl getragen. Auch zur Jeans passt er perfekt und ist somit wirklich alltagstauglich. Zum Glück, denn die meisten Janker sind in der Anschaffung nicht gerade günstig. Das aufwändige Herstellungsverfahren macht die Jacken so teuer. Aber wie bekanntlich Spielt ja das liebe Diridari, also das Geld auf der Wiesn keine Rolle, denn dafür ist man mit so einem Janker auf der Wiesn auch sauber zamgricht!

 

Link-Tipps:

Alle Einträge im Wiesn-Lexikon finden Sie hier.

Umfangreiche Zusammenfassung der wichtigsten Themen rund ums Oktoberfest.

 

Janker Wiesn-Lexikon

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