Das Oktoberfest – ein Weltevent. Doch den Begriff «Wiesn» kennt noch immer eine ganze Reihe der Deutschen nicht. Das ergab eine Erhebung von YouGov.
Das Oktoberfest ist ein wahres Weltevent. Unsere Gäste reisen von nah und fern an um ein Stückchen unseres Flairs auf sich abfärben zu lassen. Überraschend ist hierbei dass innerhalb unserer eigenen Reihen der Begriff «Wiesn» oftmals noch auf Unkenntnis stößt! Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte kurz nach dem Auftakt des Oktoberfests am vergangenen Samstag bundesweit Menschen danach befragt, was sie von der Forderung halten, den Begriff «Wiesn» in den Duden aufzunehmen. Darauf antworteten vier Prozent: «Ich kenne die Bezeichnung „Wiesn“ nicht.»
Unter anderem der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hatten die Duden-Initiative unterstützt. Der Yougov-Umfrage zufolge sind allerdings bundesweit nur 28 Prozent eher oder ganz dafür. Mehr als die Hälfte der Befragten sehen die «Wiesn» nicht als Duden-fähig: 51 Prozent waren ganz oder eher dagegen, die Bezeichnung in das Standardwerk der Begrifflichkeiten aufzunehmen.
Bayerns Dialektförderer hatten sich bereits über die Forderung mokiert. Wenn Seehofer und Reiter vom Duden ernstgenommen werden wollten, sollten sie erst einmal im Dialekt reden, sagte der Vorsitzende des Bundes Bairische Sprache, Sepp Obermeier, am Montag.
Doch warum nennt man das Oktoberfest eigentlich auch „Wiesn“? Der generelle Ursprung lässt sich wie so oft auf die berühmte Hochzeit zwischen Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zurückführen. Das damalige Areal, auf dem eine der Feierlichkeiten stattfand, wurde später nach Therese benannt – dadurch entstand die Theresienwiese. Das lange Wort war den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt München allerdings zu lang und sperrig. So entwickelte sich das Wort „Wiesn“, was schnell in den allgemeinen Sprachgebrauch übernommen wurde.
Quelle:dpa