Fürstenfeldbruck: Erneut ist eine Seniorin auf hinterlistige Weise betrogen worden. Die Polizei warnt und bittet um Zeugenhinweise.
Bereits am Donnerstag, 14.08.2014, erhielt eine 77-jährige Rentnerin aus Fürstenfeldbruck einen Anruf eines unbekannten Mannes. Der Anrufer gab an, “Stefan“ zu heißen und der Lebensgefährte der Enkelin der Rentnerin zu sein.Er bat die Rentnerin um 30.000 Euro, die er für ein Immobiliengeschäft benötige, das er für die Enkeltochter tätige und eine Überraschung sein solle.
Die 77-Jährige ging daraufhin zu ihrer Bank und hob die geforderten 30.000 Euro von ihrem Konto ab. Absprachegemäß sollte das Geld an „Herrn Schmidt“ am vereinbarten Treffpunkt in Fürstenfeldbruck übergeben werden. Am Treffpunkt wurde jedoch „Herr Schmidt“ nicht angetroffen und die Rentnerin begab sich auf den Heimweg. Kurz vor der Ampel Ecke Landsberger Straße und Bismarckstraße wurde sie vor einem Fotogeschäft von „Herrn Schmidt“ angesprochen. Der Kontakt muss zwischen 16.30 Uhr und 18.00 Uhr stattgefunden haben. Die Rentnerin händigte „Herrn Schmidt“ nach einem kurzen Telefonat mit „Stefan“ die zuvor abgehobenen 30.000 Euro aus.
Vermutlich am Freitag rief „Stefan“ erneut die Rentnerin an und teilte ihr mit, dass der Notar für das Immobiliengeschäft eine weitere Sicherheit benötige. Die Rentnerin erwiderte, dass sie ein wertvolles Gemälde besitze und dieses dem „Stefan“ als Sicherheit für das Immobiliengeschäft leihen könne. Am Sonntag Vormittag erschien dann ein gewisser „Herr Dresdner“ in der Wohnung der Geschädigten und holte das Bild ab. In einem weiteren Telefonat forderte „Stefan“ später noch einmal Bargeld von der Rentnerin, dann brach der Kontakt ab.
Personenbeschreibung des „Herrn Schmidt“: Ca. 20 – 25 Jahre alt, 170 cm groß, schlank, kurzes, dunkles Haar.
Personenbeschreibung des „Herrn Dresdner“: Ca. 45 – 50 Jahre alt, blondgelocktes Haar.
Die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Identifizierung der Täter dienen, werden unter der Rufnummer 08141 / 612 – 0 erbeten.
Wer hat insbesondere den Kontakt zwischen der Rentnerin und „Herrn Schmidt“ am Donnerstag, 14.08.2014, am späten Nachmittag vor dem Fotogeschäft beobachtet und dort in der Nähe eventuell verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt.
Erneuter Präventionshinweis:
Die von den überregional agierenden Tätern verwendete Betrugsmasche wird bei der Polizei „Enkeltrick“ genannt. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebende Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben.
Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, bittet die Polizei die folgenden Verhaltenstipps zu beachten: