Solch tiefe Einblicke in die rechte Szene in Bezug auf das NSU-Trio Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gab es bislang selten. Eine Zeugin erzählt jetzt, wie sehr die drei Terroristen verehrt wurden.
München – Im NSU-Prozess hat eine Aussteigerin Einblicke in Interna der Jenaer Neonaziszene Ende der 1990er Jahre gewährt. Die drei späteren Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt seien nach ihrem Abtauchen in den Untergrund im Jahr 1998 «wie Helden verehrt worden», sagte sie am Donnerstag.
In der Szene sei bekannt gewesen, dass sie die Urheber zweier Bombenattrappen gewesen seien. Drei Jahre später begann die überwiegend rassistisch motivierte Mordserie, für die sich Zschäpe in dem Münchner Prozess verantworten muss.
Als prägende Figuren nannte die Zeugin den wegen Beihilfe angeklagten Ralf Wohlleben und den damaligen Anführer der Kameradschaft Jena, André K.. Vor allem bei K. habe sie «gespürt, dass er sich für das Trio verantwortlich fühlte». Sie habe auch mitbekommen, dass K. darüber sprach, für die drei eine Ausreise nach Südafrika zu organisieren.
Am Nachmittag wollte das Münchner Oberlandesgericht einen weiteren Zeugen aus der damaligen Szene in Chemnitz befragen, wo das Trio nach dem Abtauchen Zuflucht fand. Außerdem erwartet der Münchner Senat mehrere Beweisanträge der Familie des Kasseler Mordopfers Halit Yozgat, die an dem Prozess auf der Nebenklägerseite teilnimmt.
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