In München kann jedes dritte Kind nach der Grundschule nicht richtig schwimmen. München will jetzt weiter die Schwimmkenntnisse stärken und plant 10 neue Schulschwimmbäder.
Vergangenes Jahr ist im Münchner Eisbach eine 15-Jährige ertrunken. Es stellte sich heraus, dass die 15-Jährige nicht schwimmen konnte. Auch über ein Jahr später kann etwa jedes dritte Kind nach der Grundschule nicht auf Seepferdchen-Niveau schwimmen. Laut DLRG sei das die repräsentativste Zahl, die man zu dem Thema nennen könnte. Neben vielen anderen, werden auch fehlende Übungsbäder immer wieder als Grund dafür genannt.
Damit mehr Kinder das Schwimmen lernen, braucht es auch mehr Bäder in denen geübt werden kann. Aufgrund einer detaillierten Situationsanalyse hat das Referat für Bildung und Sport nun einen Bedarf von zehn weiteren Schulschwimmbädern in München ermittelt. (zwei Bäder im Stadtbezirk 9, je ein Bad im 12., 13., 14./15., 19., 21./23., 22., 24. und 25. Stadtbezirk). Wenn dafür geeignete Orte gefundne werden, sollen die Bäder im Rahmen der Schul- und Sportbauprogramme realisiert werden.
Die Bäder sollen nicht nur für den Schwimmunterricht zur Verfügung stehen, sondern in den übrigen Zeiten von Sportvereinen und sonstigen Sportgruppen genutzt werden können. Damit auch attraktive Sportstätten für Vereine entstehen, sollen an allen neuen Standorten sogenannte „Variobecken“ zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um Becken mit einer Wasserfläche von 25 mal 12,5 Metern sowie einer maximalen Wassertiefe von zwei Metern, die dank teilbarer Hubböden stufenweise bis auf 30 oder 90 Zentimeter, je nach Ausführung, verringert werden kann.
Auch mehr Gruppenumkleiden sind geplant, so dass das Schwimmbad nahtlos genutzt werden kann und kein Zeitverlust durch einen „Stau“ entsteht. Außerdem werden alle Neubauten, in der Regel auch größere Sanierungen, standardmäßig barrierefrei gebaut.
Die Landeshauptstadt München betreibt aktuell 33 Schulschwimmbäder, fünf davon werden derzeit saniert. Zusätzlich wurden für das Schuljahr 2017/18 acht Hallenbäder der Stadtwerke München und drei private Bäder zusätzlich für den Schwimmunterricht angemietet. Weitere fünf Schulschwimmbäder, die der Stadtrat im Rahmen des ersten und zweiten Schulbauprogramms beschlossen hat, sind bereits in der Planung beziehungsweise im Bau.