2015 sind mehr Ausländer nach Bayern gekommen als je zuvor. Rund 330 000 Menschen aus dem Ausland zogen im vergangenen Jahr in den Freistaat. Das ergibt eine Schnellschätzung der statistischen Ämter.
Die Zuwanderung von Ausländern nach Bayern ist im Jahr 2015 so hoch gewesen wie nie zuvor. Das ergab eine erstmals durchgeführte Schnellschätzung der Statistischen Ämter der Länder und des Bundes. Das sogenannte Wanderungsplus, also der Saldo aus Zu- und Abwanderung, stieg auf rund 170 000 Menschen. Das seien 70 000 Menschen mehr als noch 2014, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Montag in München mit.
Den rund 330 000 Zuzügen standen laut Behörde 160 000 Fortzüge gegenüber. Die Zahl der Zuzüge stieg laut dem Statistischen Landesamt um rund 30 Prozent, die Fortzüge nur um rund drei Prozent. Wie viele Menschen aus anderen Regionen Deutschlands im vergangenen Jahr nach Bayern kamen, haben die Statistiker noch nicht ausgewertet.
In den vorliegenden Zahlen wurden auch Flüchtlinge und Asylbewerber erfasst. Es sei jedoch zu beachten, dass Bewohner von Erstaufnahmeeinrichtungen nicht in der Statistik berücksichtigt würden, betonte das Landesamt. Erst nach der Weitervermittlung Schutzsuchender an die Gemeinden finde eine statistische Erfassung statt. Es sei jedoch davon auszugehen, dass bislang keine flächendeckende Erfassung aller Asylbewerber in den Gemeinden möglich war. Die tatsächliche Zahl Schutzsuchender in den Gemeinden dürfte somit höher liegen.
Die erstmals durchgeführte Schnellschätzung basiert einerseits auf geprüften Ergebnissen aus den Monaten Januar bis August 2015. Hinzu kommen Rohdaten der kommunalen Meldebehörden aus den Monaten September bis Dezember 2015. Die endgültigen Zahlen zu Zu- und Abwanderung wird das Bayerische Landesamt für Statistik nach eigenen Angaben im September 2016 vorlegen.
rg / dpa