Mi, 01.08.2018 , 16:14 Uhr

Zwei falsche Polizisten legen Geständnis ab

Freund und Helfer, dachten sich Rentner. Aber anstatt ihr Geld in sichere Hände zu geben, gelangte es in die Hände von Betrügern. Zwei falsche Polizisten müssen sich jetzt vor Gericht verantworten – und sprechen über die Gründe.

 

München – Zwei falsche Polizisten haben gestanden, ältere Menschen um Zehntausende Euro betrogen zu haben. Sie sagten beim Prozessauftakt am Mittwoch, dringend Geld benötigt zu haben. Den beiden Angeklagten warf die Staatsanwältin gewerbsmäßigen Bandenbetrug und Amtsanmaßung in mehreren Fällen vor. Sie sollen Teil einer international agierenden Gruppe gewesen sein.

 

Die Masche der mutmaßlichen Betrüger: Die alten Leute werden von jemandem angerufen, der sich als Polizist ausgibt und von Einbrüchen in der Umgebung berichtet. Das Vermögen, so der Anrufer, sei nicht sicher. Außerdem hätten die Verbrecher Komplizen bei der Bank – deswegen sollten die Opfer das Geld von ihrem Konto abheben. Ein Beamter werde darum vorbeikommen, das Geld abholen und in Sicherheit bringen.

 

Angeklagt ist ein 30-jähriger Münchner. Er habe sich viermal als Polizist ausgegeben und so von Rentnern Geld abgeholt, hieß es in der Anklage. Ein weiterer Versuch sei gescheitert, weil die Bank rechtzeitig die Polizei informiert hatte und die Übergabe so geplatzt war. Bei einer Geldübergabe mit einem Opfer hatten Polizisten den mutmaßlichen Betrüger im September 2017 festgenommen. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

 

Der 30-jährige Angeklagte bekam eigener Aussage nach einen Anteil von dem Geld der Opfer für seine Arbeit. Wie viel es insgesamt gewesen sei, wisse er nicht, sagte er vor Gericht. Sein Auftraggeber habe ihn telefonisch kontaktiert und beauftragt. Er habe wegen seiner Drogen- und Spielsucht Geld gebraucht und sich deswegen auf das Geschäft eingelassen.

 

Auf der Anklagebank saß außerdem ein 42 Jahre alter Mann aus München. Er soll in mindestens zwei Fällen den falschen Polizisten zur Übergabe gefahren haben. Danach habe er das Geld auf ein Konto in die Türkei überwiesen oder persönlich an Hintermänner übergeben, so die Anklage. Der Familienvater litt nach Aussage seines Anwalts an Geldproblemen und ließ sich deswegen auf die kriminelle Machenschaften ein.

 

Die Opfer waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft ältere Menschen aus München, Oberschleißheim (Landkreis München), Dorfen (Landkreis Erding) und Aalen in Baden-Württemberg. Sie hätten oft ihr ganzes Erspartes hergegeben, sagte die Staatsanwältin. Die Geldbeträge seien im fünfstelligen Bereich gelegen – aber auch mehr als 100 000 Euro hätten die Täter durch ihren Betrug erbeutet.

 

Mindestens ein Hintermann soll in der Türkei leben. Er sei eine Jugendbekanntschaft des 30-Jährigen und ein Verwandter des 42-Jährigen, so die Verteidiger der Angeklagten. (dpa)

 

Dies ist leider kein Einzelfall: an diesem Mittwoch musste sich bereits ein Münchner Taxifahrer vor Gericht wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und Amtsanmaßung verantworten. Hier Mehr dazu.

 

Betrug Geld Polizei
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