Mi, 30.09.2015 , 19:12 Uhr

Auf der Wiesn: Bayern glüht für Dortmund vor

Ein Prosit der Gemütlichkeit: Nach dem Torschusstraining in der Königsklasse genossen die Bayern-Stars das Oktoberfest. Robert Lewandowski und sein Team konnten auf die nächste Tor-Gala anstoßen. Folgt zum Wiesn-Abschluss der Hauptgewinn – oder doch noch ein Kater?

Die Krüge hoch! Auf Borussia Dortmund mussten die berauschten Bayern beim Oktoberfestbesuch keine Rücksicht nehmen, beim traditionellen Wiesn-Besuch prosteten sich die zufriedenen Bayern-Stars am Mittwoch genüsslich zu. «Heute haben wir Spaß, auch wenn wir natürlich nicht so viel trinken können», sagte Fließband-Torjäger Robert Lewandowski, der von Ehefrau Anna ins Festzelt begleitet wurde. «Einfach chillen» könne man nach der Rekord-Ausbeute in die Champions League.

 

Am Tag nach dem Torschusstraining beim 5:0 gegen Dinamo Zagreb durften es sich das Team um den dreimaligen Torschützen Lewandowski und die Familien einfach nur gutgehen lassen. «Heute ist Oktoberfest und morgen auch, danach haben wir Zeit, um über Dortmund nachzudenken», ordnete Trainer Pep Guardiola nach dem Sieg gegen den kroatischen Serienmeister ein paar lockere Stunden auf dem größten Volksfest der Welt regelrecht an. Das «eine oder andere Bierchen», so Weltmeister Thomas Müller, war vor dem nahenden Spitzenspiel gegen den BVB sowieso drin.

 

Hauptsache sich nicht selbst „abschießen“

 

Schon nach zwei Spieltagen und zwei Erfolgen mit 8:0 Toren in der Königsklasse – so gut starteten die Bayern nie zuvor – kann der deutsche Fußball-Rekordmeister fast einen Haken unter die Gruppenphase machen. Mit Volldampf steuern die Münchner auf den anvisierten Sieg in Gruppe F zu. Auch dank Lewandowski, der seine fast unheimliche Torserie auf zehn Tore in acht Tagen ausbaute – und eigentlich mal eine Bierzelt-Runde für das Team schmeißen müsste. «Die ganze Mannschaft kann einfach Spaß haben», sagte der 27-Jährige. «Ich trinke nicht so viel.»

 

Das ist auch nicht im Sinne der Kollegen. «Abschießen», wie es Müller nannte, war nicht die Devise für die Stunden im Käfer-Zelt. Auch nach zehn Siegen in zehn Pflichtspielen bleiben die Bayern fokussiert. Und beim Liga-Gipfel mit Borussia Dortmund am Sonntag will sowieso kein Münchner noch einen Kater zum Wiesn-Ausklang riskieren. «Es wird ein Gipfeltreffen vom Feinsten», frohlockte Müller. Am Spieltag vor genau fünf Jahren wurde übrigens einmal ein Oktoberfestbesuch der Bayern abgesagt – am Tag nach einem 0:2 in Dortmund.

 

Geht Lewys Lauf weiter?

 

In diesem Jahr läuft’s perfekt, die Wiesn-Maß schmeckte am Mittwoch beim traditionellen Bierzelt-Besuch besonders gut. «Der Oktoberfestbesuch hat Tradition beim FC Bayern. Es ist etwas Besonderes für uns», sagte der verletzte Franck Ribéry, wie alle Bayern in Lederhose gekleidet. Vier Siege in vier Spielen während des Oktoberfestes, dazu 16:1 Tore. Und immer wieder Lewandowski als Torschütze. Fünf gegen Wolfsburg, zwei gegen Mainz, drei gegen Zagreb. «Ich will immer mehr. Egal wie viele Tore ich geschossen habe oder noch schießen werde», erklärte der Torjäger wenige Tage vor dem Wiedersehen mit dem ehemaligen Club.

 

In der Königsklasse kämpft Lewandowski mit drei Treffern um die Spitze in der Torjägerliste. In der Liga (10 Tore) liegt er knapp vor Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang (9), in der EM-Qualifikation (10) führt er auch. «Der hat mir meinen Lauf abgekauft», witzelte Müller.

 

Neben Lewandowski trafen der starke Douglas Costa und Mario Götze als zweiter Ex-Dortmunder. Da die Partie nach einer knappen halben Stunde beim Stand von 4:0 entschieden war, konnte Guardiola weiter rotieren. Die Mannschaft, die ohnehin mehr Ruhezeit hat als der am Donnerstag in der Europa League in Saloniki geforderte BVB, kickte zudem dosiert weiter. «Wir haben hoch geführt und uns dann ein bisschen runtergeschraubt für Dortmund», analysierte Jérôme Boateng.

 

Lob für Jungspund Kimmich

 

Natürlich stand Lewandowski mit drei Treffern im Mittelpunkt, aber Guardiola schwärmte besonders über einen Youngster. Beim Startelf-Debüt in der Champions League zeigte Joshua Kimmich eine abgeklärte Leistung im defensiven Mittelfeld. «Joshua hat Wahnsinn gespielt», lobte der Bayern-Coach und beförderte den 20-Jährigen zum Bald-Nationalspieler. «Joachim Löw hat eine neue Option.»

 

Beim Bundesliga-Gipfel am Sonntag wird der für 8,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtete Kimmich wohl dem geschonten Xabi Alonso Platz machen müssen. Der angeschlagen pausierende Arturo Vidal hofft wieder auf Mitwirken im favorisierten Münchner Team. «So soll es sein, dass alles für Bayern spricht», erklärte Müller. «Trotzdem werden uns die Punkte nicht geschenkt. Auch letztes Jahr haben wir nicht im Vorbeigehen gegen sie gewonnen.»

 

mk/dpa

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