Am Sonntag kam es wieder einmal zu einer äußerst kuriosen Festnahme. Zwei Münchner spendierten einem Flüchtigen, der zuvor einen Passanten mit einer Waffe bedroht hatte, ein Bier und hielten ihn so bis zum Eintreffen der Polizei fest.
Am Sonntag (24.07.2016) beobachteten mehrere Zeugen, wie ein 49-jähriger Mann gegen 23:15 Uhr stark alkoholisiert in der Lindwurmstraße eine Pistole aus seinem Hosenbund zog und diese einem neben ihm gehenden Passanten unvermittelt an den Kopf hielt. Anschließend steckte der Mann die Waffe zurück in den Hosenbund und trat nach dem unbekannten Passanten, sodass dieser zu Boden stürzte. Der Passant stand schon kurz danach wieder auf und flüchtete sofort.
Der 49-Jährige wurde dann von einem 35-Jährigen und einen 22-Jährigen aus München bis zum Eintreffen der Polizei auf eine etwas ungewöhnliche Weise festgehalten. Sie spendierten ihm einfach in einer Kneipe in der Nähe ein Bier. Die eintreffenden Polizeibeamten nahmen den 49-Jährigen dann vorläufig fest und führten ihm dem Ermittlungsrichter vor.
Erst zwei Stunden zuvor war es in der S-Bahnlinie 1 etwas Ähnliches vorgefallen. Ein unbekannter Mann hatte eine Pistole aus dem Hosenbund gezogen und mit ihr auf den Boden gezielt. Ein 17-Jähriger und ein 19-Jähriger versuchten, ihm die Waffe abzunehmen. Dies gelang allerdings nicht. Am Hauptbahnhof stiegen alle drei aus und der Unbekannte flüchtete. Die beiden jungen Männer erstatten Anzeige bei der Polizei. Aufgrund der exakt passenden Personenbeschreibung ist davon auszugehen, dass es sich bei beiden Vorfällen um denselben Täter handeln dürfte.
Bei der erwähnten Pistole handelt es sich um eine Luftdruckpistole. Der 49-Jährige ist nicht im Besitz eines erforderlichen Waffenscheins. Ihn erwarten nun mehrere Anzeigen, unter anderem wegen Bedrohung und das Führen einer Schusswaffe nach dem Waffengesetz.
Polizei/jl