Am gestrigen Mittwoch, den 5. April, nahm die Polizei einen 32-jährigen Betrunkenen fest. Der Mann hatte mit heftigen Tritten auf seinen Lebensgefährten eingetreten und herumgepöbelt.
Gegen 11 Uhr am Morgen bekam die Bundespolizei über die Notfallleitstelle der DB mit, dass ein Mann am Bahnsteig 18/19 umherspringe und gegen einen Zug trete. Auf der Videoüberwachung erkannten die Beamten daraufhin einen Mann, der heftig auf einen am Boden liegenden zweiten Mann eintrat.
Eine Streife nahm sich der Sache an und fand den abwesend wirkenden Mann am Boden. Der andere Herr beugte sich derweil über ihn und schrie ihn in osteuropäischer Sprache an. Als die beiden Männer getrennt wurden, gab sich der 32-jährige slowakische Angreifer uneinsichtig. In der Folge riss er sich aus bislang unbekannten Beweggründen mitten auf dem Bahnsteig die Hose herunter und schrie laut umher.
Der 36-jährige am Boden liegende Pole wurde durch den gerufenen Rettungsdienst untersucht, zog sich jedoch nur leichte Prellungen und Schürfwunden zu, sodass er nicht abtransportiert werden musste.
Die Videoaufzeichnungen klärten im Nachhinein den Tathergang: Der 32-Jährige hatte sich, offenbar stark alkoholisiert, mehrmals gegen den am Gleis stehenden ICE fallen lassen und schwankte umher. Anschließend schubste er den am Bahnsteig befindlichen 36-Jährigen, der zu Boden fiel und anschließend mehrfach heftig von ihm getreten worden war.
Die spätere Befragung ergab, dass es sich bei den Männern um Lebensgefährten handelte. Der Täter hatte die Tat mit 2,58 Promille begangen, auch sein Partner war mit 2,3 Promille bedient.
Die Staatsanwaltschaft München I ordnete eine Blutentnahme und Haftrichtervorführung für den 32-Jährigen an. Letztere wird heute vollzogen. Der 36-jährige Pole konnte die Wache hingegen nach seiner Ausnüchterung noch am selben Tag wieder verlassen.
kw