Italien hat sich bereit erklärt, die Grenzkontrollen am Brenner wieder zu verschärfen, nachdem Deutschland mit dieser Bitte an das Land herangetreten war. Damit soll vor allem Bayern angesichts der starken Flüchtlingsbewegungen entlastet werden. Auch Südtirol will mithelfen und mehrere hundert Menschen zeitweise unterbringen.
Rom – Die norditalienische Region Südtirol will Bayern in den kommenden Tagen bei der Unterbringung ankommender Flüchtlinge helfen und die Kontrollen an der Grenze zu Österreich wieder aufnehmen. Etwa 300 bis 400 Menschen sollten für einige Tage in Turnhallen in Südtirol unterkommen, teilte die Provinz Bozen am Mittwoch mit. Zudem sollen an der Grenze zu Österreich verschärft Grenzkontrollen durchgeführt werden. Das entschied Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher nach Rücksprache mit der italienischen Regierung in Rom.
Zuvor habe Bayerns Sozialministerin Emilia Müller um Hilfe gebeten, erklärte die Provinz. In Bayern waren seit Wochenbeginn Tausende Flüchtlinge angekommen, allein am Dienstag waren es etwa 2500. Auch über den Brenner versuchen täglich zahlreiche Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, Deutschland zu erreichen.
In München hatte die Ankunft hunderter Schutz-Suchender gestern eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Zahlreiche Münchner brachten Wasser, Lebensmittel und Sachspenden an den Hauptbahnhof.