Mo., 11.01.2016 , 11:43 Uhr

Brandbrief: Personalnot bei der Berufsfeuerwehr

Bis 2017 rechnet die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft damit, dass in den nächsten zwei Jahren bis zu 200 Einsatzkräfte bei der Berufsfeuerwehr München fehlen werden. Bereits jetzt sei diese stark unterbesetzt, heißt es in einem Brandbrief an Oberbürgermeister Dieter Reiter. Vor Ort wird die Lage vom Leiter der Branddirektion in München allerdings anders beurteilt.

 

 

Die Münchner Berufsfeuerwehr soll seit Anfang des Jahres täglich mit rund 20 Einsatzkräften weniger auskommen, als bisher. Grund sei eine Änderung im sogenannten Funktionskonzept der Berufsfeuerwehr München, mit welcher die Sollstärke deutlich reduziert wurde, heißt es von seiten der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft.

 

Deshalb wendet sich diese mit einem offenen Brief an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, mit der Bitte, die Änderungen wieder rückgängig zu machen, da diese den Sicherheitsstandard in der Landeshauptstadt senken würden.

 

Bereits seit 2012 prangert die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft die Personalpolitik bei der Branddirektion München an. Die Kolleginnen und Kollegen der Berufsfeuerwehr würden die jetzige Personalnot mit Engagement und der Bereitschaft zu freiwilliger, unbezahlter Mehrarbeit auffangen.

 

Zusätzlich zu den Personalengpässen komme der Fakt, dass Feuerwehrfahrzeuge (wie z. B. Atemschutzwagen und Spezialfahrzeuge für Umweltschutz) außer Dienst genommen wurden, klagt die Gewerkschaft. Andere wichtige Einsatzfahrzeuge würden außerdem nur noch im sogenannten „Springersystem“ besetzt. D. h. Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr besetzen mehrere Feuerwehrfahrzeuge gleichzeitig. Wird eines der „Springerfahrzeuge“ zu einem Einsatz alarmiert, rückt die Besatzung mit diesem Fahrzeug aus. Für die anderen „Springerfahrzeuge“ ist dann kein oder zu wenig Personal vorhanden. Diese Fahrzeuge können nicht mehr zu Einsätzen alarmiert werden.“

 

Darüber hinaus werden „wegen akutem Personalmangel […] 5 Kollegen der BF München nach Garching „ausgeliehen“, da sonst „die Werkfeuerwehr der TUM vorübergehend unter die vorgeschriebene Einsatzstärke zu fallen droht“.“

 

Die Gewerkschaft rechnet damit, dass der Branddirektion München bis 2017 rund 200 Einsatzkräfte fehlen werden.

 

Was sagt man eigentlich in München selbst dazu?

 

Anders sieht man das allerdings direkt vor Ort, also in der Münchner Branddirektion. Deren Leiter, Wolfgang Schäuble, wunderte sich im Gespräch mit münchen.tv sogar über den Brandbrief. Er komme zwei Jahre zu spät, man habe sich bereits um Lösungen gekümmert und die Sicherheitslage in München sei auch nicht schlechter. Der Bürger selbst würde von den Änderungen im Einsatzgeschehen nichts bemerken. Das Problem sei eher überhaupt an Nachwuchs zu kommen. Nach einem Ausbildungsgehalt von etwa 1100 Euro verdiene ein ausgelernter Feuerwehrmann nur etwa 2100 Euro brutto im Monat.

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