Einen Monat vor der Landtagswahl ist die CSU in einer Umfrage auf einen historischen Tiefstand abgesackt. Aktuell kommt die Partei um Ministerpräsident Markus Söder in Umfragen auf 35 Prozent.
Nur noch 35 Prozent der Bayern würden derzeit die CSU wählen, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten „Bayerntrend“ des Bayerischen Rundfunks hervorgeht. Das sind noch einmal drei Prozentpunkte weniger als im Juli – und so wenig wie noch nie seit 1998, seit es den „Bayerntrend“ gibt. Hinzu kommt: Die Zustimmungswerte für Ministerpräsident Markus Söder und die Staatsregierung insgesamt sind ebenfalls gesunken.
Würde bereits am kommenden Sonntag ein neuer Landtag gewählt, wären der Umfrage zufolge sogar sieben Parteien im Maximilianeum vertreten – inklusive der Linken. Die Grünen landen mit 17 Prozent auf Platz zwei. SPD, Freie Wähler und AfD liegen diesmal gleichauf bei 11 Prozent – wobei SPD und AfD im Vergleich zum Juli leicht verloren und die Freien Wähler leicht zugelegt haben. FDP und Linke landen jeweils bei 5 Prozent, müssen also um den Einzug in den Landtag bangen.
Allerdings ist der Umfrage zufolge fast jeder zweite Wahlberechtigte (45 Prozent) noch nicht sicher, wo er am 14. Oktober sein Kreuz machen wird. 55 Prozent sagen dagegen, ihre Entscheidung stehe so gut wie fest. Am gefestigsten sind dabei die Anhänger von AfD und CSU, am wenigsten festgelegt sind dagegen Grüne, FDP, Linke und Freie Wähler.
Mit Markus Söder sind inzwischen weniger Bayern zufrieden als noch im Juli: 42 Prozent sagen, er sei ein guter Ministerpräsident (minus 2 Prozentpunkte), 44 Prozent halten ihn für keinen guten Regierungschef (plus 6 Punkte). Damit liegt Söder hinter den Werten zurück, die Horst Seehofer vor der Landtagswahl 2013 (68 Prozent) und Günther Beckstein vor der Wahl 2008 (55 Prozent) für sich verbuchen konnten – Beckstein verlor damals die absolute Mehrheit. Mit der Arbeit der Staatsregierung sind derzeit 52 Prozent weniger bis gar nicht zufrieden, 47 Prozent äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden.
Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap hatte im Auftrag des BR-Politikmagazins „Kontrovers“ 1000 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch befragt, und zwar im Zeitraum vom 5. bis 10. September.
dpa