Endlich heißt es wieder „O’zapft is!“. Doch je mehr die Zeit verstreicht, umso deutlicher wirds: Das bunte Gemisch der Wiesn-Typen. Wir kennen sie alle, ja so manche fürchten wir gewissermaßen auch. Erkennt ihr euch in einem wieder?
Jeder Tag der nicht auf der Wiesn verbracht werden kann, ist für unseren Stammgast ein verlorener Tag. Für ihn beginnt seine fünfte Jahreszeit mit dem Anstich und endet erst wenn auch das letzte „Angels“ aus den Zelten verklungen ist. Die Lösung des finanziellen Aspekts bleibt selbst dem engsten Freundeskreis unseres Stammgasts verborgen. Sein Motto: Die Wiesn ist nur einmal im Jahr – aber dafür zwei Wochen lang. 2014 haben wir Georg Mayrhofer aus Klosterneuburg in Österreich getroffen, der die Wiesn täglich besuchte und das seit über 30 Jahren. Über das kostspieliges Vergnügen berichtete Timo Miechielsen, denn der hat den Wiesnschurli auf dem Oktoberfest getroffen.
Eigentlich liegt unserem zweiten Typus nicht besonders viel an der Wiesn – aber dafür all seinen Freunden umso mehr! Diese haben ihre heimischen Zelte jenseits des sagenumwobenen Weisswurstäquators aufgeschlagen und laden sich nur zu gerne selbst bei ihrem Gastgeber ein. Die Gruppe um unseren Gastwirt herum erkennt man schnell, denn alles finden sie irgendwie „urig“ und das wird natürlich lautstark kommentiert. Und während seine Gäste sich extra noch eine standesgemäße Tracht beschaffen konnten ist unser Typ 2 meist eher in Inkognito unterwegs. Das Erkennungsmerkmal: Jeans, Sneaker und grummelndes Nörgeln.
Was in Berlin der „Hipster“ ist, ist auf dem Oktoberfest der traditionsreiche Besucher. Schließlich trug dieser bereits LANGE bevor der sogenannte „Trachtenfasching“ en vogue wurde eifrig Gamsbart und Charivari. Kurze Dirndl sind ein absolutes No-Go aber dafür posieren sie gütigerweise auch mal mit den „Saupreissen“ für ein Erinnerungsfoto. In ihrem Kleiderschrank befindet sich auserlesenste Tracht im Wert eines Kleinwagens und zu jedem Schmuckstück gibt es meist noch eine Familiengeschichte. Die Traditionellen sind die heimlichen Superstars der Wiesn. Lieblingsort des traditionellen Typus: Natürlich die Oide Wiesn.
Nicht jeder Müncher sieht dem Oktoberfest mit wohlwollen entgegen. Dieser bestimmte Typus schon gar nicht: Bereits im Januar sucht er nach alternativen Beschäftigung, die bestenfalls weit,weit weg von dem festlichen Spektakel stattfinden. Sandstrand, Wellness und vorallem: Keine Wiesn! Der Anwohner verbringt den größtenteil der Festlichkeiten weit ausserhalb von München. Sein Erkennungszeichen: Seine Annonce auf Airbnb.