Fr, 11.03.2016 , 13:07 Uhr

Dutzende untergetauchte Neonazis in Bayern mit Haftbefehl gesucht

Die bayerischen Behörden suchen nach Dutzenden rechtsextremer Straftäter und wissen zum Teil nicht, wo sie sich aufhalten. Die Landtags-Grünen sehen darin eine «ernstzunehmende Gefahr für Bayern».

In Bayern werden Dutzende untergetauchter Neonazis mit Haftbefehl gesucht. Insgesamt werde nach 67 Personen mit einem Bezug zum rechten Spektrum gefahndet, teilte das bayerische Innenministerium auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Katharina Schulze mit. Die Zahlen stammen von September 2015. Im Jahr davor waren demnach «nur» 53 Rechtsextreme gesucht worden. Über die Antwort des Ministeriums hatten am Freitag zunächst der Bayerische Rundfunk und die «Süddeutsche Zeitung» berichtet.

 

Gegen manche Beschuldigte lägen gleich mehrere Haftbefehle vor, teilte das Ministerium weiter mit. Nicht alle wurden wegen rechter Straftaten gesucht, jedoch gab es bei allen eine Verbindung zum rechten Spektrum oder zu rechten Taten. 20 der insgesamt 76 Haftbefehle seien mit rechten Delikten begründet, erläuterte das Ministerium. Bei einigen der Gesuchten sei zwar der Aufenthalt bekannt. Jedoch sei der Vollzug des Haftbefehls nicht möglich, etwa weil sie sich im Ausland befänden.

 

„Erschreckend und besorgniserregend“

 

Schulze sprach von einer «sicherheitspolitischen Bankrotterklärung» und einer «ernstzunehmenden Gefahr für Bayern». Einer der offenen Haftbefehle sei sogar wegen Mordes ausgestellt. Weitere Haftbefehle beträfen Körperverletzung und diverse Waffendelikte. «67 untergetauchte Neonazis in Bayern, darunter ein mutmaßlicher Mörder und weitere schwerste Gewalttäter: Das ist erschreckend und besorgniserregend», betonte die Abgeordnete.

 

Schulze warnte, untergetauchte Neonazis führten ein Halbwelt-Dasein. Eine ähnliche Konstellation habe letztlich zur Gründung des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) geführt. «Der Ermittlungs- und Fahndungsdruck auf die rechte Szene muss endlich massiv erhöht werden. Rechtsterroristische Netzwerke oder einen Neonazi-Untergrund darf es in Bayern nicht geben.»

 

mk

Bayern München Nazis Rechtsradikal
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

01.04.2024 Liebe auf den ersten Blick – das wünschen sich Simba und die Meerschweinchen Die folgenden Kandidaten stehen nur stellvertretend für so viele Tiere, die in den Tierschutzvereinen in und um München auf ihre Lebenspartner warten. Wenn Sie sich tierischen Familienzuwachs wünschen, dann schauen Sie mal im Tierheim München vorbei.   Simba Jagdhund, Mix 7 Jahre alt sehr sensibel und bei seiner Bezugsperson verschmust braucht klare Regeln sehr bemüht 10.07.2023 Tierisch München: Sommerfest und Bewohner des Starnberger Tierheims „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast“ (Antoine de Saint-Exupéry). Mit diesem Grundsatz hilft das Tierheim in Starnberg seit mittlerweile 70 Jahren Hunden, Katzen und Kleintieren. 19.06.2023 Tierisch München: Exotische Schlagen und blinde Passagiere adoptieren Im Mai 2023 hat die Reptilienauffangstation in München über 200 Tiere aufgenommen. Von Schlangen, Echsen, Schildkröten bis hin zu seltenen Exoten. Der Münchner Verein nimmt Tiere auf und versorgt sie, bis sie adoptiert werden. 22.05.2023 Tierisch München: junge Kätzchen und Katzenseniorin beim Tierschutzverein Schlupfwinkel Am 22. Mai ist der internationale Tag der biologischen Vielfalt. Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu erhalten, zu fördern, ein Bewusstsein für das Angebot zu schaffen und es nachhaltig zu nutzen. Auch hier wollen wir jede Woche die Vielfalt unserer Tierwelt zeigen. Diese Woche sind wir zu Gast beim Tierschutzverein Schlupfwinkel im Landkreis Freising