Fr, 08.12.2017 , 10:32 Uhr

Gesucht: "Weltoffene Mieter" für das Schwabinger Tor

Teilen – das ist die Philosophie hinter dem „Schwabinger Tor“, das Wohnungen, Büros, Geschäfte und ein Hotel im nördlichen Teil des Münchner Stadtteils beinhaltet. Insgesamt neun Gebäude mit gut 20 000 Quadratmetern Wohnfläche werden an der Leopoldstraße gebaut.

 

„Sharing Economy“ sei der Leitgedanke dahinter, wirbt das Unternehmen im Internet. Dazu gehört etwa eine App, mit der Anwohner „Gegenstände, Mahlzeiten oder Hilfsdienste“ teilen könnten. Wenn es um die Wohnungsbewerber geht, will das Bauunternehmen aber im Zweifelsfall mehr auf die Offenheit der Interessenten für das Projekt als auf überragende Bonität setzen. „Es ist wichtig, dass sie wissen, dass eine Wertegemeinschaft entsteht“, sagt Steffen Warlich, Leiter Kommunikation und Marketing bei Hurler. Und wie wird die Weltoffenheit überprüft? „Da wird nicht abgefragt: Entschuldigen Sie, sprechen Sie Englisch?“, schmunzelt Warlich.

 

 

Aber jemand, der sich aus der Gemeinschaft abkapselt, der ist nicht erwünscht. „Opernwohnungen“ etwa, die von Bewohnern nur wenige Wochen während der Opernsaison genutzt würden, wolle man nicht, „egal, was die Bonität sagt“. Und wer sich für die App nicht interessiere, aber sonst ein „toller Typ“ sei, der habe dennoch Chancen.

 

Nach einem Telefonat gehörten ein Besichtigungstermin und ein persönliches Gespräch zum Auswahlprozess. Vom Konzept ist das Unternehmen nach dem Pilotprojekt „Schwabinger Tor“ überzeugt, sagt Warlich. „Ich glaube, dass wir es in Zukunft immer so machen würden, dass wir eine Philosophie dahintersetzen, welche Community wollen wir da haben, was bewegt die Menschen.“

 

Mietpreise in München

 

Die Mietpreise und die Wohnungsnot in den Ballungsräumen in Deutschland sind immer wieder ein Aufregerthema. Stets ganz vorn steht seit Jahren die bayerische Landeshauptstadt. Im August teilte das Bundesinstitut für Bauforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit, die Neuvertragsmieten für Wohnungen seien deutschlandweit im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent gestiegen (netto kalt). München wurde erneut als Spitzenreiter ausgemacht. Demnach wurden dort Wohnungen durchschnittlich für 16,40 Euro pro Quadratmeter angeboten. Deutlich dahinter auf Platz zwei mit 12,95 Euro: Frankfurt am Main, vor Stuttgart mit 12,44 Euro. Hamburg liegt demzufolge mit 11,02 Euro noch hinter Freiburg und Ingolstadt auf dem sechsten Rang.

 

dpa/as

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