Bayerns Ministerpräsident Seehofer reist zu einem Gespräch mit dem russischen Präsidenten Putin nach Moskau. Vor allem die Opposition kritisiert die Reise. Zuspruch bekommt Seehofer von der Wirtschaft.
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat kurz vor Beginn seines umstrittenen Moskau-Besuches die Bedeutung Russlands bei der Lösung internationaler Krisen hervorgehoben. In der Flüchtlingsfrage oder im Kampf gegen den Terror seien gemeinsame Anstrengungen nötig, sagte Seehofer in einem am Mittwoch von der Agentur Tass veröffentlichten Interview.
Ohne Russland seien solche Anstrengungen unmöglich. Seehofer rief Moskau zur konstruktiven Mitarbeit auf. Der CSU-Vorsitzende wurde am Mittwoch in der russischen Hauptstadt erwartet. Ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin sollte entweder am Abend oder an diesem Donnerstag stattfinden.
Seehofer äußerte sich in dem Tass-Interview erneut skeptisch über die europäische Flüchtlingspolitik und über die westlichen Wirtschaftssanktionen in der Ukraine-Krise gegen Russland. Die Strafmaßnahmen hätten die bayerische Wirtschaft getroffen. Er hoffe auf eine baldige Lösung des Konflikts.
Am Dienstagabend veröffentlichte der bayerische Ministerpräsident auf seiner Facebook-Seite dazu folgendes Statement: „Morgen reise ich zu politischen Gesprächen nach Moskau und treffe auch Wladimir Putin. Es ist völlig selbstverständlich, dass man in dieser aufgewühlten Welt im Gespräch bleiben muss.“