Mo., 20.08.2018 , 16:00 Uhr

Ilse Aigner wirft SPD Versäumnisse bei Wohnungsbau in München vor

Bayerns Bauministerin Ilse Aigner (CSU) hat der SPD Jahrzehnte zurückliegende Versäumnisse beim Wohnungsbau in München vorgeworfen.

 

Die Sozialdemokraten regierten seit Kriegsende fast ununterbrochen in der Landeshauptstadt, sagte Aigner der „Bild“-Zeitung (Montag). Dass sie dennoch bei einer am 15. September geplanten Demonstration unter dem Motto „#ausspekuliert“ mitmarschieren wollten, sei „bizarr“, so die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin in dem Interview weiter. Wohnungsbau unterliege schließlich der kommunalen Planungshoheit.

 

„Die Stadt hat schlichtweg das eigene Wachstum falsch eingeschätzt“, erläuterte Aigner. Dies liege aber schon mehr als 20 Jahre zurück. „Damals hätte man den Wohnungsbau vorausschauender planen müssen und mehr Bauland ankaufen können.“ Heute wachse die Stadt schneller, als man bauen kann. Aigner kritisierte, dass München sich weigere, innerhalb des Mittleren Rings in die Höhe zu bauen. „Diesen Luxus kann sich eine Millionenmetropole einfach nicht leisten. Wer keine Hochhäuser will, treibt Mietpreise in den Himmel.“

 

Zur Forderung der SPD nach einem neuen Bodenrecht gegen Spekulation meinte Aigner: „Man kann über eine Reform des Bodenrechts reden, wenn sie nicht dazu führt, das im Grundgesetz verankerte Recht auf Eigentum auszuhebeln.“

 

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wertete die Vorwürfe „als dreisten Versuch der CSU, vom eigenen Versagen in der Wohnungspolitik abzulenken“. Nicht umsonst habe die CSU im Wahlkampf erkannt, dass es längst überfällig sei, einestaatliche bayerische Wohnungsbaugesellschaft zu gründen.

 

Reiter stellte klar: „Seit ich Oberbürgermeister bin, haben wir noch nie so viele bezahlbare Wohnungen gebaut.“ Und er wies darauf hin, dass München keine einzige der städtischen Wohnungen verkauft habe – anders als der Freistaat. „Der hat in München über 8000 bezahlbare Wohnungen und deren Mieterinnen und Mieter ohne Rücksicht auf die Wohnungssituation in München verkauft.“

 

dpa

CSU Ilse Aigner München SPD Wohnen Wohnungsbau Wohung

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit 17.06.2025 Der Start-Up-Spirit Münchens und was er mit Kryptowährungen zu tun hat Denn München gehört zu den Städten, die vor Tech-Insider und Finanz-Experten nur so wimmelt. Es ist also kein Wunder, dass das Thema Krypto hier so richtig hoch im Kurs ist. Und das schon längst nicht mehr nur bei ein paar wenigen. Denn selbst Menschen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Szene zu tun haben, sehen