Di, 26.04.2016 , 10:02 Uhr

Lufthansa kündigt wegen Streiks massive Ausfälle an

Die Lufthansa kündigt wegen den geplanten Warnstreiks massive Ausfälle für Mittwoch an. Auch der Münchner Flughafen ist stark betroffen. Schon 2015 haben Streiks der Lufthansa und ihren Passagieren zugesetzt.

 

 

Am Münchner Flughafen starten und landen nur rund 90 Flüge

 

 

Nun sind Arbeitsniederlungen für Mittwoch angekündigt – mit erneut erheblichen Auswirkungen im innerdeutschen und internationalen Flugverkehr.
Zehntausende Reisende müssen sich am Mittwoch auf Verzögerungen und Ausfälle im Flugverkehr einstellen. Die Lufthansa kündigte wegen eines Warnstreiks der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi an sechs deutschen Flughäfen massive Flugausfälle für den Tag an. So würden alle Interkontinentalflüge von und nach München gestrichen, teilte die Airline am Montagabend mit. Aber auch innerdeutsche und europäische Strecken seien betroffen, sodass es am Mittwoch nur rund 90 Flüge von und nach München geben werde. Auch Air Berlin wies darauf hin, dass es durch den Streik zu Verzögerungen und Flugausfällen kommen könne.

 

 
Verdi hat zu Warnstreiks an den Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover aufgerufen. Mit den Ausständen will die Gewerkschaft den Druck im Tarifstreit über den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen erhöhen. Sie verlangt sechs Prozent mehr Geld. Auch in vielen anderen Bereichen wie Kitas, Krankenhäusern, Rathäusern und dem Nahverkehr sind die Beschäftigten derzeit immer wieder im Ausstand.

 

 

Wie die Airline weiter mitteilte, ist der größte Teil der internationalen Flüge von und nach Frankfurt nicht betroffen. Am wichtigsten Drehkreuz des Landes müssten allerdings die meisten innerdeutschen Verbindungen und zahlreiche Europaflüge annulliert werden. Nach dem Ende des Streiks in Frankfurt sollen ab 15.00 Uhr die Lufthansa-Flüge wieder normal verkehren. Auch an den anderen betroffenen Flughäfen wird es nach Unternehmensangaben Annullierungen geben.

 

 

Lufthansa fordert verbindliche Schlichtungsverfahren

 

 

Bestreikt werden sollen etwa Werkstätten, Luftsicherheitskontrollen sowie Bodenverkehrsdienste wie Vorfeld, Fracht, Gepäck und Verwaltung. Noch einschneidender sind Arbeitsniederlegungen bei den Flughafenfeuerwehren, die für Frankfurt, München und Köln/Bonn angekündigt sind. Ohne Feuerwehr ist ein Flugbetrieb aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Der Flughafenverband ADV hatte die Warnstreiks als „völlig unangemessen“ kritisiert. Die Lufthansa veröffentlichte am Montagabend einen Sonderflugplan.

 

 

Verdi-Chef Frank Bsirske verteidigte die Maßnahmen. „Wir haben die Aktionen bereits am Freitag angekündigt, um betroffenen Passagieren entgegenzukommen“, sagte Bsirske den „Ruhr Nachrichten“ (Dienstag). „Die Arbeitgeber sollten ihre Haltung und ihr Angebot überprüfen, damit in der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag und Freitag eine Lösung gefunden werden kann.“

 

 

Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens sagte laut Mitteilung, der Streik zeige erneut, „dass wir dringend Regeln für Arbeitskämpfe im Luftverkehr benötigen“. Ihr Unternehmen fordere verbindliche Mediations- oder Schlichtungsverfahren vor Arbeitskämpfen.

 

 

Vergangenen Herbst fand der heftigste Streik in der Lufthansa-Geschichte statt

 

 

Für innerdeutsche Flüge, die streikbedingt ausfallen, können Passagiere der Lufthansa zufolge Züge der Deutschen Bahn nutzen. Reisende, die für den 27. April einen Flug mit einer Airline der Lufthansa Group von und nach oder über Frankfurt, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und Hannover gebucht haben, können ihr Ticket kostenfrei umbuchen – unabhängig davon, ob ihr Flug von dem Verdi-Streik betroffen ist.

 

 

Fluggäste von Air Berlin, die aufgrund des Streiks von einer Flugstreichung betroffen sind, können kostenfrei auf einen Flug mit der gleichen Strecke im Reisezeitraum vom 28. April bis einschließlich 4. Mai 2016 umbuchen. Bei Flügen, die als Teil einer Pauschalreise gebucht wurden, sollten Kunden ihren jeweiligen Reiseveranstalter kontaktieren.

 

 

Im November hatten die Flugbegleiter der Muttergesellschaft Lufthansa den bislang heftigsten und mit sieben Tagen längsten Streik in der Geschichte des 60 Jahre alten Unternehmens organisiert. Die Kosten allein dafür schätzte Lufthansa auf rund 140 Millionen Euro, die sich zu den bereits aufgelaufenen 130 Millionen Euro aus drei Streikrunden der Piloten addierten. Deren Tarifkonflikt ist nach wie vor ungelöst, während für die Flugbegleiter der Schlichter Matthias Platzeck bis zum Sommer ohne Streikdruck nach einer Lösung sucht.

 

 

dpa

air.berlin Flughafen Flugzeuge Lufthansa Streik Verdi
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

16.05.2023 Warnstreik am Mittwoch 17.05.2023 im Einzelhandel Im bayerischen Handel hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt geht es um mehr als 170 Betriebe aus Einzelhandel, Versandhandel und Großhandel, die sich über den ganzen Freistaat verteilen, erklärte die Gewerkschaft. Sie will mit der Aktion in der laufenden Tarifrunde Druck machen. Angesichts der jüngsten Angebote der Arbeitgeber müsse jeder Euro 19.02.2024 Tierisch München: Pflegetiere der Tierhilfe Fünfseenland suchen ihr langfristiges Glück Die Tierrettung Fünfseenland e.V. möchte dazu beitragen, dass Menschen und Tiere gemeinsam alt werden und glücklich sind. Genau deshalb haben wir den Verein und seine Schützlinge besucht. Vielleicht verlieben Sie sich ja in eine der Fellnasen.   BERRY UND RUSTY Europäisch Kurzhaar 2017 und 2018 geboren Geschwister, die im Doppelpack vermittelt werden verstehen sich gut 11.12.2023 Tierisch München: Angorakaninchen suchen neue Halter mit Erfahrung und Katzenduo Bärli und Cliff wünschen sich eine liebevolle Familie mit streichelnden Händen Die Tierfreunde Brucker Land sind ein kleiner Tierschutzverein in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. In einem provisorischen Unterkunft pflegen sie ihre Tiere seit Jahren. Immer wieder brauchen Kleintiere ihre Hilfe, egal ob Streuner, Unfalltiere, Tauben oder beschlagnahmte Tiere – viele von Ihnen finden dort übergangsweise ein Zuhause. Die Tierschützerinnen und Tierschützer setzen sich für eine Kastrationspflicht 04.09.2023 Tierisch München: Wuselige Meerschweinchen-Gruppe und charakterstarker Zottelbär Tag der offenen Tür am 23. September: Der Gnadenhof in Kirchasch, betrieben vom Tierschutzverein München e.V., gibt Tieren Schutz, Geborgenheit und ein Zuhause, die sonst keines finden. Seit über 30 Jahren bietet das Gelände viel Platz für die meist ältere, kranke oder verhaltensauffällige Tiere. Ob Bauernhoftiere (z. B. Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner) oder Haustiere wie