Di, 05.05.2015 , 14:08 Uhr

Mitgliedersterben: Kirche verliert fast 14.000 Gläubige

Wie das Statistische Amt München bekannt gab, erlitt die Kirche 2014 einen Rekordverlust an Mitgliedern. Fast 14.000 Menschen begaben sich auf den Weg zum zuständigen Standesamt, um sich dort offiziell aus der Kirche austragen zu lassen. 

 

 

Noch nie traten in diesem Jahrtausend mehr Menschen aus der Kirche aus wie 2014. 13838 Münchner möchten nicht länger der Kirche angehören, wie die Zahlen des statistischen Amts für die Landeshauptstadt München belegen. Damit kehren knapp 60 Prozent mehr als durchschnittlich in den letzten zehn Jahren der Kirche den Rücken. 2005 traten beispielsweise nicht einmal halb so viele Menschen aus (6216).

 

Wer aus der Kirche austritt, kann aber bislang nicht nachvollzogen werden. Weder Alter noch Geschlecht können so zugeordnet werden. Auch deshalb kann man die Gründe für den Austritt nur vermuten. Ob dabei das neue Einzugsverfahren der Kirchensteuer auf Kapitalerträge eine entscheidende Rolle spielt, kann daher nur vermutet werden. Einige Kirchenangehörige deuteten dies irrtümlich als Steuererhöhung.

 

Skandal als Auslöser? 

 

Inwieweit der Skandal um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und seinen Luxusbau, über den Anfang des Jahres erneut berichtet wurde, dabei eine Rolle gespielt hat, kann ebenfalls nicht genau belegt werden. Denn auch wenn gerade im Januar der Monatshöchstwert an Kirchenaustritten (1521) erreicht wurde, gehörte der erste Monat des Jahres in der Regel immer zu den stärksten, Kirchenaustritte betreffend. Dennoch fällt der Wert aus der Reihe, da hier 77 Prozent mehr Gläubige aus der Kirche austraten, als dies in den vergangenen Jahren im Januar der Fall war.

 

Von den knapp 1,5 Millionen Bewohnern in München haben ohnehin nicht einmal die Hälfte der Münchner einen katholischen, evangelischen oder jüdischen Glauben. Lediglich 33,9 Prozent der Bewohner sind katholisch, 12,3 Prozent evangelisch. Tendenz fallend!

 

 

800.000 Münchner keine Christen

 

Immer mehr Menschen gehören dagegen einer anderen Glaubensrichtung an oder sind konfessionslos, nämlich knapp 800.000 Münchner, was circa 60.000 Menschen mehr als noch 2012 sind. Ob diese nun Muslime oder konfessionslos sind, beziehungsweise einer anderen Glaubensgemeinschaft angehören, ist dagegen nicht bekannt, da das Statistische Amt München diese Gruppen nicht unterscheidet, sondern lediglich in der Kategorie „sonstige“ zusammenfasst.

 

In den verschiedenen Stadtvierteln ergibt sich ebenfalls ein sehr interessantes Bild. Hier gehen die Zahlen von Christen und Andersgläubigen stark auseinander. Prozentual am meisten Katholischgläubige wohnen in Allach-Untermenzing mit 41,2 Prozent.

 

Prozentual am wenigsten Katholiken leben in Milbertshofen – Am Hart mit 29,5 Prozent. Dort findet man auch die höchste Quote an Personen, die nicht zu den drei erhobenen Glaubensrichtungen gehören (61,2). Betrachtet man die bloßen Zahlen, findet man die meisten Katholiken in Neuhausen-Nymphenburg (33.032), was aber vor allem an der dortigen hohen Einwohnerzahl liegt.

 

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