Am Freitag hatte die Polizei nach Hinweisen auf eine verschwundene, 250 Jahre alte Geige und einen unbekannten Mann gebeten. Noch am gleichen Tag konnte das Instrument sichergestellt und der Täter ermittelt werden. Die Polizei bedankt sich jetzt für die Mithilfe.
Am Freitagvormittag (17.06.2016) hatte die Bundespolizei auf der Suche nach einem zu diesem Zeitpunkt unbekannten Mann und einer 250 Jahre alten „Landolfi“-Geige um Mithilfe gebeten und Fahndungsbilder veröffentlicht. Diese sehr wertvolle Geige war im April zusammen mit anderem Zubehör in einer S-Bahn vergessen und dann von einem unbekannten Mann mitgenommen worden. Danach blieb sie verschwunden.
Bereits kurz nach der Veröffentlichung der Bilder gingen erste, ernstzunehmende Hinweise bei der Polizei ein. So waren bis zum Abend über 100 Anrufe von Bürgern eingegangen, die Angaben zur gesuchten Person machen konnten. Bevor die Ermittler diesen allerdings endgültig identifizieren konnten, meldete sich der Gesuchte selbst per Telefon beim Polizeipräsidium München.
Der 35-Jährige aus Laim gab an, von einem Freund auf die Suche nach ihm hingewiesen worden zu sein. Als Beamte der Polizei den Mann kurz darauf in seiner Wohnung besuchten, übergab er die Geige samt allen anderen Utensilien, die zusammen einen Wert von etwa 120.000 Euro haben. Er gab sofort zu, die Geige mitgenommen zu haben, erklärte aber, nichts von ihrem Wert gewusst zu haben. Außerdem gab er an, dass Instrument einfach einmal mitgenommen zu haben, um dann später über sein weiteres Vorgehen nachzudenken.
Am Samstag konnten dann die Beamten die Eigentümer der „Carlo Ferdinando Landolfi nella Contrada di Santa Margarita al segno della Sirena Milano 1758″ informieren, dass die Geige gefunden wurde. Dauraufhin kamen Mutter und Sohn zur Wache am Hauptbahnhof, um das Instrument auf Echtheit und mögliche Schäden zu überprüfen. Der 65-Jährigen fiel „ein Stein vom Herzen“, als sie die „Landolfi“-Geige sah. Bevor sie das Instrument allerdings mit nach Hause nehmen kann, muss es erst von der Staatsanwaltschaft freigegeben werden.
Der 35-Jährige durfte nach seiner Vernehmung wieder gehen, wird sich jetzt allerdings wegen Diebstahls bzw. Unterschlagung strafrechtlich verantworten müssen. Die Bundespolizei dankt den Medien und den hilfsbereiten Bürgern, da durch den hohen Fahndungsdruck und die zahlreichen Hinweise der Fall schnell geklärt werden konnte. In Bezug auf einen möglichen Finderlohn muss die Polizei nun erst einmal alle eingegangenen Erkenntnisse auswerten.
jl