Fahrerlose U-Bahnen wird es auch in Zukunft in München nicht geben, lässt die MVG wissen. Die Einsparung an Personalkosten sei zu gering im Vergleich zu den Ausgaben für die hohen Investitions- und Betriebskosten.
München -Fahrerloses Fahren ist nicht gleich automatisches Fahren. Das stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nun klar. Sie teilte mit, dass die Annahme, bei der Münchner U-Bahn könne durch einen fahrerlosen Betrieb eine dichtere Taktfolge oder mehr Fahrtkomfort erreicht werden, nicht korrekt sei. Vielmehr seien diese Verbesserungen nicht Effekte des fahrerlosen, sondern des automatischen Fahrens.
Dies ist jedoch bei der Münchner U-Bahn bereits seit der U-Bahneröffnung 1971 Praxis. Ein darüber hinausgehender, fahrerloser Betrieb könne laut Auskunft der MVG nur eine gewisse Anzahl der Fahrerinnen und Fahrer einsparen, der andere Teil müsste dann nach den einschlägigen Vorschriften und im Sinne des Kundendienstes als Streckenpersonal und als Verstärkung der Betriebssteuerung in der Überwachung eingesetzt werden.
Insofern gebe es nach Einschätzung der MVG eine weit geringere Einsparung an Personalkosten und keineswegs eine Unabhängigkeit von Dienstplänen. Dagegen wäre laut MVG für einen fahrerlosen Betrieb der Münchner U-Bahn ein erheblicher Aufwand für zusätzliche Überwachungs- und Steuerungseinrichtungen an Fahrzeugen und Strecke erforderlich.
Daraus würden hohe Investitions- und Betriebskosten resultieren, denen kein Mehrwert für Fahrgast oder Unternehmen gegenüberstünde. Die Kosten für Elektronik befinden sich laut Einschätzung der MVG in diesem Fall keineswegs „im Sinkflug“, da es sich um Spezialentwicklungen handle, für die es keinen Massenmarkt gebe und die daher weder einem wirksamen Wettbewerb noch einer entsprechenden Kostendegression unterlägen.
Obwohl bereits in Nürnberg fahrerlose Bahnen fahren, erscheint es der MVG „derzeit nicht zielführend, in München eine fahrerlos verkehrende U-Bahn-Linie einzurichten“.
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