Di, 19.03.2019 , 11:37 Uhr

Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen - Jedes vierte Kind in Bayern ist chronisch krank und dennoch sind Bayerische Kinder gesünder als der Bundesdurchschnitt

Erschreckende Zahlen für Bayern: Knapp jedes zehnte Kind leidet an einer psychischen Erkrankung mit potentiell chronischem Verlauf. 90 Prozent aller Kinder sind mindestens einmal im Jahr beim Arzt oder im Krankenhaus. Schulkinder leiden unter krankhaftem Übergewicht und Rückenschmerzen. Dies geht aus dem neuen Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit hervor. Die Krankenkasse hat für die Studie die Daten von von mehr als 83.000 versicherten Kindern im Freistaat ausgewertet. Für die Versorgung aller Minderjährigen in Bayern gibt die Kasse im Jahr mehr als 74 Millionen Euro aus.

 

In Bayern leben rund 2,1 Millionen Kinder und Jugendliche und die Geburtenraten steigen. Doch chronische Leiden belasten die Kinder. In Bayern ist jedes vierte Kind körperlich krank – Jungen etwas häufiger als Mädchen. 14 verschiedene Erkrankungen wertet der Kinder- und Jugendreport aus, Erkrankungen, die potenziell einen chronischen Verlauf nehmen können. Am stärksten verbreitet sind Neurodermitis und Heuschnupfen, gefolgt von Asthma und Entzündungen des Magen-Darm-Traktes.

„Das sind Erkrankungen, die den Alltag für Kinder und Eltern erheblich beeinträchtigen können“, betont Sophie Schwab, Leiterin der DAK-Landesvertretung Bayern.

 

 

 

Platz 1 der Kindererkrankungen: Rückenschmerzen und Atemwegserkrankungen.

54 Prozent aller Jungen und Mädchen in Bayern leidet mindestens einmal pro Jahr unter einem grippalen Infekt oder einer akuten Bronchitis. In der Häufigkeit dahinter folgen Infektionskrankheiten, Augenerkrankungen, psychische Leiden und Hauterkrankungen. Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen oder Knieprobleme sind ebenfalls recht verbreitet. Fast jedes sechste Kind hat wenigstens einmal im Jahr eine entsprechende Diagnose. Ab dem zwölften Lebensjahr ist ein Viertel aller Jungen und Mädchen betroffen.

„Das ist alarmierend“, betont Schwab, „denn frühe Muskel-Skelett-Probleme können im Erwachsenenalter schwere Rückenleiden nach sich ziehen.“

 

 

 

Ein weiteres Leiden, das auch mit Bewegungsarmut zusammenhängt, ist krankhaftes Übergewicht.

Über alle Altersgruppen hinweg sind 2,7 Prozent betroffen, im Alter von zehn bis 14 Jahren 3,8 Prozent.

„In diesem Alter werden für verhaltensbezogene Krankheitsbilder die Weichen gestellt“, kommentiert Schwab die Ergebnisse.

Bei Asthma bronchiale führen verengte Bronchien zu rasselnder Atmung. Die Patienten leiden anfallsartig unter Husten und Luftnot. Asthma-Sprays gehören zur siebthäufigsten Arzneimittelgruppe bei Kindern. Im Auftrag der DAK-Gesundheit hat die Universität Bielefeld die Gesundheits- und Versorgungssituation von Jungen und Mädchen in Bayern umfassend untersucht. Die repräsentative Studie mit Abrechnungsdaten aus dem Jahr 2016 liefert erstmals systematische Analysen zum Erkrankungsgeschehen bei Kindern.

 

 

Bayerische Kinder jedoch gesünder als im Bundesschnitt

Die Kinder und Jugendlichen in Bayern sind aber gesünder als ihre Altersgenossen im Bundesdurchschnitt. Zwar dominieren die gleichen Erkrankungen wie auf Bundesebene, jedoch haben die Kinder in Bayern seltener Infektionen und Atemwegserkrankungen. Auch Fettleibigkeit kommt deutlich seltener vor als im Bundesschnitt. Jedoch gibt es im Freistaat signifikant mehr Kinder mit der «Zappelphilippstörung» ADHS und einer Brille.

Auffällig sind auch die Unterschiede zwischen Stadt und Land: Stadtkinder leiden öfter unter Karies, Viruserkrankungen und krankhaftem Übergewicht. Doch auch das Landleben hat seine Nachteile: Dort gibt es mehr Fälle von akuter Bronchitis und Allergien.

 

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