Das Gericht plant mittlerweile schon mit 2017, denn der NSU-Prozess wird aller Voraussicht nicht mehr dieses Jahr zu Ende gehen – auch die stetigen Befangenheitsanträge der Angeklagten haben dazu beigetragen.
Der Münchner NSU-Prozess wird voraussichtlich nicht in diesem Jahr zu Ende gehen. Wie am Donnerstag am Rande der Verhandlung bekannt wurde, bereitet das Gericht derzeit weitere Termine vor. Gerichtssprecherin Andrea Titz bestätigte, dass der Senat vorsorglich bis zum 12. Januar 2017 plane. Bisher reichen die Termine bis zum 1. September 2016. Die neuen Termine würden derzeit noch mit den Prozessparteien abgestimmt. Der Münchner Prozess läuft bereits seit Mai 2013.
In dem Prozess ist Beate Zschäpe die Hauptangeklagte. Sie muss sich für sämtliche Verbrechen der Gruppe verantworten. Dazu zählen vor allem zehn Morde in den Jahren 2000 bis 2007. Neun Mordopfer waren Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft. Das Motiv für diese Taten soll Rassenhass gewesen sein. Die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen sich nach einem gescheiterten Überfall im November 2011 das Leben genommen haben.