Fr., 24.10.2014 , 14:49 Uhr

Null Toleranz gegen Drogen - Bayerns Innenminister verstärkt Kampf gegen Teufelsdroge Crystal

Unter der Devise ‚Null Toleranz gegen Drogen‘ hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann den Kampf gegen die gefährliche Modedroge ‚Crystal‘ weiter verstärkt. Wie Herrmann heute bei einer Schwerpunktkontrolle im oberfränkischen Selb betonte, könne angesichts der aktuellen Kriminalitätslage noch keine Entwarnung gegeben werden. „Die Teufelsdroge Crystal ist weiter auf dem Vormarsch, in den Grenzgebieten zu Tschechien und zunehmend auch im Landesinneren vor allem in Ballungsräumen“, sagte Herrmann. „Wir haben deshalb die Fahndungs- und Ermittlungsarbeit der Bayerischen Polizei im engen Schulterschluss mit der Bundespolizei, dem Zoll und der tschechischen Polizei weiter intensiviert.“

 

Dabei setzt der bayerische Innenminister vor allem auf eine engere Zusammenarbeit mit den Nachbarländern: „Nur wenn auch die Hintermänner hinter Schloss und Riegel sitzen, können wir das skrupellose Crystal-Geschäft nachhaltig zerschlagen“, erläuterte Herrmann mit Blick auf die vielen illegalen Drogenlabore in Tschechien. „Hier ist auch Polen gefordert, denn von dort beziehen die tschechischen Drogenproduzenten ihre Grundstoffe.“ Die bayerisch-tschechische Polizei-Zusammenarbeit sei bereits auf einem sehr guten Weg, so Herrmann, „sei es im Gemeinsamen Zentrum Schwandorf-Petrovice, bei gemeinsamen Streifen oder bei Razzien auf den Asiamärkten“.

 

Laut Herrmann wird derzeit eine bayerisch-tschechische Absichtserklärung vorbereitet, die die Zusammenarbeit beim Kampf gegen Drogen weiter vertieft. Demnächst werde auch der deutsch-tschechische Polizeivertrag neu gefasst. Wie Herrmann betonte, habe sich Bayern aktiv in die vom Bund geführten Verhandlungen eingebracht. „Mit Inkrafttreten des neuen deutsch-tschechischen Polizeivertrags können wir noch effektiver gegen Crystal vorgehen“, so der bayerische Innenminister. „Dann spielt es beispielsweise keine Rolle mehr, ob ein Drogendelikt nach tschechischem Recht lediglich eine Ordnungswidrigkeit darstellt.“

 

Täterstrukuren sollen genauer analysiert werden

 

In Bayern baut Herrmann beim Kampf gegen Crystal insbesondere auf die erfolgreiche Arbeit der Schleierfahnder. „Allein 2013 haben sie 19.558 Delikte festgestellt, darunter 3.436 Straftaten mit Rauschgiftbezug.“ Als besonders hilfreich haben sich dafür die mehr als 400 Car-Pads erwiesen, die 2013 für rund 1,8 Millionen Euro neu angeschafft wurden. „Damit haben unsere Beamtinnen und Beamten mobilen Zugriff auf polizeiliche Fahndungssysteme und können beispielsweise Schnellabgleiche von Fingerabdrücken durchführen“, erklärte der Innenminister. Zudem habe das Bayerische Landeskriminalamt zum 1. März 2014 eine ‚Task Force Crystal Bayern‘ eingerichtet, die bayernweit alle Informationen zur Crystal-Kriminalität bündelt und auswertet. „Unser Ziel ist, die Täterstrukturen genauer zu analysieren“, erläuterte Herrmann. „Beispielsweise wollen wir mehr über die Vertriebswege und die Zusammenhänge mit anderen Kriminalitätsformen wissen.“

 

Deutschland wird derzeit von Crystal sprichwörtlich überschwemmt. Allein in Bayern haben sich die Crystal-Fälle von 2010 auf 2013 mit 2.123 Delikten nahezu verdoppelt (2010: 1.138). Die Menge an sichergestelltem Crystal ist 2013 mit 36,3 Kilogramm mehr als fünfmal so hoch gewesen, als noch 2010. Bei einem Aufgriff am Münchner Flughafen konnten im vergangenen Jahr beispielsweise 19,8 Kilogramm Crystal auf einmal sichergestellt werden. 18 Menschen starben 2013 in Bayern durch Crystalkonsum. Allein bis Ende September 2014 gingen bayernweit rund 2.000 Crystalfälle in die bayerische Kriminalstatistik ein. Zudem wurden 2014 in Bayern bereits rund acht Kilogramm Crystal von Fahndern aus dem Verkehr gezogen.

 

RG / stmi bayern

Bayern Crystal Drogen Innenminister kaufen Straftat

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen 02.12.2025 Pferdesport im Aufwind: Moderne Strategien für gesunde, leistungsstarke Turnierpferde Der Pferdesport erlebt in den vergangenen Jahren einen spürbaren Wandel. Turnierplätze, Trainingsanlagen und Reitställe sind nicht mehr nur Orte, an denen sportliche Höchstleistungen erwartet werden, sondern auch Schauplätze eines neuen Verantwortungsbewusstseins. Im Mittelpunkt stehen Sportpferde, die als Hochleistungssportler gelten und entsprechend umsichtig betreut werden. Gesundheit, Wohlbefinden und mentale Ausgeglichenheit sind zu zentralen Messgrößen geworden –