Mit festlich geschmückten Wagen und Pferdegespannen sind die Wiesnwirte am Samstagmorgen zum Festgelände gestartet. Tausende Menschen säumten bei kühlem und regnerischem Wetter die Straßen, um den Festzug zum Oktoberfest zu sehen, der von Musikkapellen begleitet wurde.
Den Zug führte hoch zu Ross das Münchner Kindl an, in diesem Jahr ist das Viktoria Ostler. Dahinter folgt traditionsgemäß Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in seinem Wagen. Um Punkt 12.00 Uhr hatte Reiter (SPD) das erste Fass Bier angezapft und mit zwei Schlägen damit die Wiesn eröffnet. Das Fest dauert bis zum 3. Oktober, an die sechs Millionen Besucher werden erwartet.
Damit war das 184. Oktoberfest offiziell eröffnet. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erhielt traditionsgemäß die erste Maß Festbier. Für den normalen Besucher kostet sie dieses Jahr bis zu 10,95 Euro, 25 Cent mehr als im Vorjahr. Bis zum 3. Oktober werden an die sechs Millionen Besucher zum größten Volksfest der Welt erwartet.
Bei Regen und kühlen Temperaturen waren die Festwirte zuvor in einem bunten Umzug auf Pferdewagen zum Festgelände gezogen. Zehntausende Menschen kamen bereits seit den frühen Morgenstunden trotz Regens auf die Theresienwiese. Dort waren durchsichtige Capes und Regenschirme ein beliebtes Utensil für die sonst meist in bunte Tracht gehüllten Besucher. Das sehr herbstliche Wetter dürfte auch dazu beigetragen haben, dass am Vormittag – anders als in den Vorjahren – noch kein Zelt wegen Überfüllung geschlossen werden musste.
Angesichts der latenten Terrorgefahr haben die Behörden für das diesjährige Oktoberfest ihr Sicherheitskonzept nochmals ausgeweitet. Polizeibeamte mit Bodycams – am Körper befestigte Kameras -, zusätzliche Videokameras und mehr Blumenkübel als Zufahrtssperren gehören zu den erweiterten Maßnahmen. Wie schon im Vorjahr ist das Gelände umzäunt, an den Eingängen gibt es Kontrollen, die Polizei zeigt auch deutlich Präsenz. Über eine Lautsprecheranlage sollen zudem Besucherströme bei einem möglichen Alarm besser geleitet werden.
Weder die Kontrollen an den Zugängen zur Festwiese noch der Dauerregen schienen jedoch die gute Stimmung bei den Besuchern zu trüben. Es wurde gefeiert, ungeachtet der latenten Gefahr. Noch vor Öffnung der Bierzelte um 9.00 Uhr bildeten sich vor deren Eingängen lange Warteschlangen. Nach Öffnung rannten die ersten Gäste – die meisten in Tracht, viele aber auch mit Plastikregenschutz darüber – in die Bierzelte, um sich einen guten Tisch zu sichern.
Neu auf der Wiesn sind eine ganze Reihe von Fahrgeschäften, darunter eine Achterbahn mit einer ausschwingenden Gondel und ein 80 Meter hohes Kettenkarussell namens «Jules Verne Tower». Im Südteil des Festgeländes auf der «Oidn Wiesn» mit historischen Fahrgeschäften und Blasmusik rollt erstmals eine mehr als hundert Jahre alte Kindereisenbahn. Das Festzelt «Zur Schönheitskönigin» will in diesem Jahr die Wirtshauskultur der Volkssänger neu beleben.
Im Südteil des Geländes hatte am Morgen das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) begonnen. Die traditionsreiche Agrarschau erinnert alle vier Jahre an die Wurzeln des Oktoberfests, das in seinen Anfängen wesentlich von den Bauern organisiert wurde. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt kommen alljährlich zur Wiesn.
dpa / pm
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Während der Wiesn sendet münchen tv täglich live von der Empore im Hofbräu-Festzelt. Alle Informationen zum Oktoberfest, zur Sendung sowie Lagepläne, aktuelle Nachrichten und mehr finden Sie auch auf muenchen.tv/wiesn
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