Am 10. November wird ganz München zur Abstimmung gebeten. Beim Bürgerentscheid um die Bewerbung als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2022 soll entgültig die Frage geklärt werden, ob die Münchner Olympia in ihrer Stadt wollen oder nicht.
Dass das Thema auf großes Interesse stößt und viele Gemüter aufbrausen lässt, ist hinlänglich bekannt.
Bereits über 102 000 Anträge zur Briefwahl sind schon eingegangen. Es sieht alles nach einer ausgesprochen hohen Wahlbeteiligung aus.
Rund 1,1 Millionen Wahlberechtigte gibt es in München, und von denen müssen mindestens 10 Prozent für den Sieger stimmen. Bis jetzt sieht es so aus, als würde das kein Problem darstellen.
Während die Befürworter der Winterspiele bereits seit Wochen die ganze Stadt plakatieren, gehen jetzt auch die Gegner in die Offensive. Der Grüne Landtagsabgeordnete Ludwig Hartmann weist auf die hohen Kosten der Bewerbung hin, auf das finanzielle Risiko bei einer Austragung in München und auf die nötigen Eingriffe in die Natur. Außerdem bemängelt er die Dreistigkeit des IOC (international Olympia Commitee); angeblich wollen sie keine Steuern zahlen und alle Gewinne abschöpfen.
Die Kosten der Austragung würden laut IOC rund 3,3 Milliarden Euro betragen. 29 Millionen Euro kostet bereits die Bewerbung. Doch auch die Befürworter haben ihre Argumente. Dass die Austragung in München die Wirtschaft ankurbeln würde, steht außer Frage. Auch für den „Team-Spirit“ und das Image Münchens wäre das Event Gold. Mit dem Slogan „Deine Stimme – Deine Spiele“ sollen die Münchner zu einem JA an der Wahlurne bewegt werden.
Ob sich die Münchner am 10. November für oder gegen Olympia entscheiden, bleibt abzuwarten. Dass sie überhaupt gefragt werden, sollten beide Seiten als Gewinn betrachten.
jn