Sie sind es ja bereits gewohnt; Polizei und Helfer müssen sich in der Silvesternacht regelmäßig mit Rangeleien, missglücktem Feuerwerk und einfach viel Ärger herumschlagen.
Größere Schäden blieben dieses Jahr schönerweise aus, und manche sprachen sogar von einer ruhigeren Neujahrsnacht als im Vorjahr. Für Polizisten und Feuerwehrleute bleibt die Silvester-Schicht dennoch die arbeitsreichste des Jahres – das war auch heuer nicht anders.
Bei feuchtfröhlichen Feiern und mit farbenfrohem Feuerwerk haben in der Nacht zum Mittwoch Hunderttausende in Bayern das neue Jahre begrüßt. Dutzende von Schlägereien hielten die Polizei bis in die frühen Morgenstunden in Atem. Immer wieder wurden Menschen von herumfliegenden Böllern und Raketen verletzt. Verirrte Feuerwerksraketen entfachten vielerorts kleinere Brände und zwangen die Feuerwehr zum Eingreifen.
Allein in München mussten die Beamten mehr als 180 Mal zu «silvestertypischen Einsätzen» ausrücken. 23 Mal musste die Polizei Streitereien schlichten, 20 Mal brauchten Betrunkenen oder Verletzte Hilfe. In rund 143 Fällen hatten Feuerwerkskörper Müllcontainer, Gebüsch, Grasflächen oder Balkons in Brand gesetzt oder sogar Menschen verletzt, berichtete die Branddirektion München am Neujahrsmorgen.
Viele nutzten das vergleichsweise milde Wetter zum Feiern außer Haus. Allein beim Tollwood-Winterfestival hatten rund 6500 Besucher ins neue Jahr hinein gefeiert, rund um den Friedensengel waren es nach Polizeiangaben 5000.
In München stürzte ein 21-Jähriger am frühen Neujahrsmorgen gegen eine fahrende S-Bahn und wurde dabei schwer verletzt. In erhebliche Gefahr brachten sich in der Silvesternacht auch drei Jugendliche. Die beiden 13 und 14 Jahre alten Junge und ein 13-jähriges Mädchen hatten sich an einer Bahnstrecke in München Graffiti ansehen wollen. Als ein Zugführer sie in dem Bahntunnel entdeckte, stoppte die Bahn sofort den Verkehr. Beamte der Bundespolizei brachten die Teenager schließlich in Sicherheit.
Größerer Schaden entstand allerdings bei einem Scheunenbrand in Bergen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen). Trotz des Einsatzes von rund 200 Einsatzkräften brannte die Lagerhalle samt der darin abgestellten Geräten vollständig ab. Es entstand ein Sachschaden von rund 200 000 Euro. Verletzt wurde niemand.
Dutzende Menschen wurden in der Silvesternacht im Freistaat von Feuerwerkskörpern verletzt. So beschossen in Füssen zwei junge Männer am Silvesterabend Kinder mit Krachern. Von einem Balkon aus zielten sie auf zwei 11- und 12-jährige Mädchen und machten trotz Aufforderung, das zu unterlassen, weiter. Die Jüngere wurde wegen starken Ohrenpfeifens von ihrer Mutter vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.
Zum Verhängnis wurde in der Neujahrsnacht Hobby-Feuerwerken mehrfach der unvorsichtige Umgang mit sogenannten Raketenbatterien, die mit einer einzigen Zündung mehr als ein Dutzend Raketen abfeuern. In Memmingen fiel eine solche Batterie um und schoss damit die Raketen auf ein benachbartes Firmengelände, wo sie eine Palette mit Waren in Brand setzten. Im schwäbischen Ichenhausen verletzten quer verschossene Raketen aus einer umgefallenen Feuerwerksbatterie eine 60 Jahre alte Frau am Bein so schwer, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden musste.
Was genau in München in der Silvesternacht passierte, wird außerdem in unseren Nachrichten heute Abend zusammengefasst.
Also – einschalten!
jn / dpa