Mo, 18.03.2019 , 14:58 Uhr

Schlangen-Sensation: Neue, über einen Meter lange Art in Bayern entdeckt

Sie kann über einen Meter lang werden und war dennoch in Deutschland bisher unbekannt, die Barrenringelnatter. Es handelt sich um ein Wesen aus der Eiszeit, deren Existenz Forscher und Wissenschaftler der Zoologischen Staatssammlung München nun in Bayern nachgewiesen haben. Die Barrenringelnatter wurde bereits in Garmisch-Partenkirchen, an der Isar bei Mittenwald und im Inntal entdeckt.

 

 

Der Nachweis der Barrenringelnatter ist eine Sensation auf dem Gebiet der Schuppenkriechtiere. In Deutschland war die Schlange bisher unbekannt und unentdeckt. Diese besondere Form der Barrenringelnatter sei bisher vor allem aus den Südalpen bekannt gewesen, aus der Südschweiz und Norditalien, berichteten Wissenschaftler der Zoologischen Staatssammlung München am Montag. Sie kann mehr als einen Meter lang werden.

„Es ist erstaunlich, dass diese große Schlange bei uns so lange übersehen wurde“, sagt der Leiter der Sektion für Amphibien und Reptilien, Frank Glaw.

 

Die Bayerische Barrenringelnattern, deren lateinischer Name „Natrix helvetica spp.“ ist, wurde bisher bei Sachrang, bei Garmisch-Partenkirchen, an der Isar bei Mittenwald und im Inntal genetisch nachgewiesen. Sehr wahrscheinlich habe die die Schlange die Eiszeit am südlichen Alpenrand überstanden und sei über den Brenner oder Reschenpass und das Inntal bis nach Bayern eingewandert.

 

„Wir vermuten, dass sie auch in Tirol verbreitet ist, denn die Funde sind nicht weit von der österreichischen Landgrenze entfernt.“, umreißt Frank Glaw den bisher bekannten Lebensraum der Barrenringelnatter.

 

Als eigenständige Art ist die Barrenringelnatter erst seit 2017 wegen genetischer Tests anerkannt. Wie weit diese Schlangenart in ihrer Bayerischen Version in Bayern verbreitet ist und ob sie hier als gefährdete Art eingestuft werden muss, müsse noch untersucht werden.

 

Die Barrenringelnatter unterscheide sich nur wenig von der normalen Ringelnatter. Ein besonderes Merkmal sind oft dunkle Striche an den Körperseiten.

 

Die Alpen-Barrenringelnatter scheint eine eigene Unterart zu sein. Alle Ringelnattern sind ungiftig und beißen fast nie, geben bei Gefahr aber ein stinkendes Sekret ab.

 

Der Lebensraum der „Natrix helvetica spp.“, in Bayern, umfasst Gartenteiche an Siedlungsrändern, Teiche mit dichten Hochstaudenfluren, in Waldrandsituation, Kleingewässern, Auwaldresten und an der oberen Isar.

In München wurde bisher noch keine Barrenringelnatter nachgewiesen.

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