Mi., 29.03.2017 , 11:23 Uhr

Schwarze Schafe bei der Deutschen Bahn

Gegen drei Mitarbeiter von privaten Sicherheitsunternehmen werden derzeit von der Bundespolizei strafrechtliche Ermittlungen durchgeführt. Zwei Fälle der von der Deutschen Bahn beauftragten Firmen-Mitarbeiter sollen offenbar alles andere als im Sinne des Arbeits- und Auftraggebers gehandelt haben.

 

Der erste Vorfall ereignete sich im Oktober letzten Jahres: Zwei Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma, die unter Leitung der Deutsche Bahn Sicherheit standen, haben vorgegeben, von einem 32-jährigen Senegalesen in der S-Bahn körperlich und verbal angegangen worden zu sein. Passiert sein soll dies, als sie den Mann nach seinem Fahrschein gefragt haben. Er soll angeblich aufgestanden sein und einen Mitarbeiter geschubst und beleidigt haben, um sich der Fahrscheinkontrolle zu entziehen.

 

Dagegen steht die Aussage des betroffenen Senegalesen: er behauptet, einen Fahrschein gehabt zu haben und von den Männern dazu genötigt worden zu sein, den Zug an der Hackerbrücke zu verlassen.

 

Das normale Prozedere setzte sich also in Bewegung und da keine Anzeichen gegen die Glaubwürdigkeit der Sicherheitsmitarbeiter bestanden, ermittelte man gegen den 32-Jährigen aufgrund des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung. Ein Verfahren wegen des fehlenden Fahrscheins wurde nicht eingeleitet – diesen hatte er nämlich nachweislich dabei gehabt.

 

Der sachbearbeitende Ermittler sah sich jedoch die Aufzeichnung der Videoüberwachung in der S-Bahn an und wurde stutzig: Der Senegalese sei weder aufgestanden um sich der Fahrscheinkontrolle zu entziehen – er stand bereits von Anfang an bei der Tür, noch hätte er bei der Kontrolle irgendwen geschubst oder beleidigt. Im Gegenteil – er habe den Fahrschein vorgezeigt, die Sicherheitsmitarbeiter hätten anschließend jedoch die S-Bahn samt seinem Fahrschein verlassen wollen, erst daraufhin soll es zur Auseinandersetzung gekommen sein.

 

Das Verfahren gegen den Senegalesen wurde bereits eingestellt, die beiden Mitarbeiter müssen sich jedoch auf Verfahren wegen des Vortäuschen einer Straftat einstellen.

 

Auch im zweiten Verfahren handelt es sich um einen Sicherheitsmitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma. Dem 48-jährigen wird aufgrund des Verdachts auf Körperverletzungsdelikte und Nötigungshandlungen in mehreren Fällen Schuld vorgeworfen. Die Polizei ermittelt.

 

Die Deutsche Bahn und Deutsche Bahn Sicherheit GmbH arbeiten in beiden Verfahren eng mit der Bundespolizei zusammen um „Schwarze Schafe“ auch weiterhin die Ausnahme bleiben zu lassen.

 

kw

Betrug Bundespolizei DB Deutsche Bahn Deutsche Bahn Sicherheit GmbH Lüge Sicherheitsfirma Sicherheitsmitarbeiter Verfahren

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 15.12.2025 Arbeit 4.0 in München: Warum dynamische Raumkonzepte der Schlüssel zum Erfolg sind Die traditionelle Vorstellung vom Arbeitsplatz – ein fester Schreibtisch in einem zentralen Büro, besetzt von neun bis fünf – erodiert zusehends. Angetrieben durch die Digitalisierung, einen globalisierten Wettbewerb und beschleunigt durch die Erfahrungen der letzten Jahre, befindet sich die Arbeitswelt in einem tiefgreifenden Wandel. Unternehmen und Fachkräfte definieren die Parameter für Produktivität, Zusammenarbeit und Erfolg 03.12.2025 Warum die Haustür wichtiger ist als Sie denken Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt: Einbrecher nutzen überwiegend leicht erreichbare Fenster und Fenstertüren, doch auch Haustüren (https://oknoplast.de/haustueren/) sind häufige Angriffsziele. Entscheidend ist die Widerstandsdauer. RC2-Türen halten einem Einbruchsversuch mindestens drei Minuten stand, RC3-Türen mindestens fünf Minuten. Das klingt nach wenig Zeit, doch genau diese Minuten machen den Unterschied: Die meisten Gelegenheitstäter geben bereits nach wenigen