Fr, 11.07.2014 , 16:40 Uhr

Söder: "digitalen Revolution" im ländlichen Raum

Glaubt man den Auguren, wird die Digitalisierung ähnliche Umwälzungen mit sich bringen wie die industrielle Revolution. Finanzminister Söder will seinen Teil dazu beitragen.

Nach der Brüsseler Genehmigung des neuen Breitband-Förderprogramms sieht Finanzminister Markus Söder (CSU) den „ersten Schritt der digitalen Revolution“ im ländlichen Bayern. „Das ist das höchstdotierte Programm, das wir derzeit haben“, sagte Söder am Freitag in München. Fast zwei Drittel der bayerischen Gemeinden könnten einen Fördersatz von 80 Prozent und mehr erwarten. Hauptnutznießer der Zuschüsse seien Ostbayern und strukturschwache Regionen.

 

Neues Programm erleichtert Bürokratie

Derzeit haben 793 der 2056 bayerischen Kommunen bereits Anträge gestellt, 60 davon sollen noch vor der Sommerpause genehmigt werden. Mit dem Programm wird der Anschluss an das Höchstgeschwindigkeits-Internet subventioniert. Dafür will die Staatsregierung bis 2018 1,5 Milliarden ausgeben.

Sowohl Söder als auch sein Staatssekretär Albert Füracker priesen die Breitband-Förderung als großen Wurf. „Das ist das Beste, was in diesem Bereich in den letzten Jahren passiert ist“, sagte Füracker. „Ganz Bayern hat auf dieses Programm gewartet.“ Bisher hatten Kommunen beklagt, dass das Förderprogramm zu bürokratisch sei. Ab sofort seien statt 19 nur noch 9 Schritte beim Antrag nötig, sagte Söder. Eine aufwendige Bedarfsermittlung sei nicht mehr notwendig.

Die maximalen Fördersummen werden verdoppelt auf knapp eine Million Euro. Die Umsetzung soll schon kommende Woche starten. „Alles ist bereit“, sagte Söder.

 

Rinderspacher contra Söder

Etwas weniger euphorisch waren die Reaktionen des früheren Wirtschaftsministers Martin Zeil (FDP) und der SPD. Zeil warf der nun ohne die FDP regierenden Staatsregierung vor, ihr Weg in Energie-, Familien- und Bildungspolitik sei „von Kehrtwenden, Purzelbäumen und Irrtümern gepflastert. So kann es dem Thema Innovation nur gut tun, wenn wenigstens hier auf dem Erreichten aufgebaut wird.“

SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hielt Söder vor, die Staatsregierung sei bisher zu langsam gewesen. „Ich erwarte, dass ein Großteil der Summe binnen kürzester Zeit zum Ausbau eingesetzt wird“, sagte er. „Und wir brauchen zudem ein Sonderprogramm für besonders finanzschwache Kommunen, die sich keinen Eigenanteil am Netzausbau leisten können.“

dpa/make

Agrar breitband CSU digitale revolution Forderung Politik revolution Söder SPD
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

02.05.2024 Duale Ausbildung Mediengestalter*in Bild & Ton (m/w/d) 19.02.2024 Tierisch München: Pflegetiere der Tierhilfe Fünfseenland suchen ihr langfristiges Glück Die Tierrettung Fünfseenland e.V. möchte dazu beitragen, dass Menschen und Tiere gemeinsam alt werden und glücklich sind. Genau deshalb haben wir den Verein und seine Schützlinge besucht. Vielleicht verlieben Sie sich ja in eine der Fellnasen.   BERRY UND RUSTY Europäisch Kurzhaar 2017 und 2018 geboren Geschwister, die im Doppelpack vermittelt werden verstehen sich gut 11.12.2023 Tierisch München: Angorakaninchen suchen neue Halter mit Erfahrung und Katzenduo Bärli und Cliff wünschen sich eine liebevolle Familie mit streichelnden Händen Die Tierfreunde Brucker Land sind ein kleiner Tierschutzverein in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. In einem provisorischen Unterkunft pflegen sie ihre Tiere seit Jahren. Immer wieder brauchen Kleintiere ihre Hilfe, egal ob Streuner, Unfalltiere, Tauben oder beschlagnahmte Tiere – viele von Ihnen finden dort übergangsweise ein Zuhause. Die Tierschützerinnen und Tierschützer setzen sich für eine Kastrationspflicht 04.09.2023 Tierisch München: Wuselige Meerschweinchen-Gruppe und charakterstarker Zottelbär Tag der offenen Tür am 23. September: Der Gnadenhof in Kirchasch, betrieben vom Tierschutzverein München e.V., gibt Tieren Schutz, Geborgenheit und ein Zuhause, die sonst keines finden. Seit über 30 Jahren bietet das Gelände viel Platz für die meist ältere, kranke oder verhaltensauffällige Tiere. Ob Bauernhoftiere (z. B. Schafe, Schweine, Ziegen, Hühner) oder Haustiere wie