Am Freitag findet auf der Nordhalbkugel zum ersten Mal seit 12 Jahren wieder eine längere Sonnenfinsternis statt. Hier erfahren Sie, wo das Spektakel in München am besten zu sehen ist und was Sie dabei beachten sollten.
Zuletzt hatte sich der Himmel in München im Jahr 2003 stark verdunkelt. Am Freitag wird es auf der Nordhalbkugel erneut zu einer Sonnenfinsternis kommen. Ab 9.30 Uhr beginnt sich der Neumond in der Bayerischen Landeshauptstadt über die Sonne zu schieben und gibt diese erst um 11.51 Uhr wieder gänzlich frei. Der Höhepunkt der Sonnenfinsternis wird um 10.39 Uhr erreicht. Zu diesem Zeitpunkt werden knapp 70 Prozent der Sonne vom Mond verdeckt sein.
Zu beobachten ist das Spektakel überall dort, wo man einen freien Blick auf den Himmel in Richtung Südosten hat. Voraussetzung ist jedoch, dass der Himmel nicht zu bewölkt ist. Leichte Wolken hingegen wären für den Beobachter jedoch durchaus wünschenswert. So lange die Sonne gerade noch durch die Wolken scheint, ist die Sonnensichel und gleichzeitig die Umgebung besonders schön zu sehen.
Für besonders Interessierte öffnet die Bayerische Volkssternwarte in München am Freitag ab 9 Uhr ihre Pforten und überträgt die Sonnenfinsternis auf eine Leinwand. Der Eintrag dort beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Mitglieder kommen kostenlos rein.
Um bleibende Augenschäden zu vermeiden, muss beim Blick in die verdunkelte Sonne jedoch auf jeden Fall eine Sonnenfinsternisbrille getragen werden. Diese macht das UV-Licht durch eine hohe Filterung unschädlich und ermöglicht einen gefahrlosen Blick auf das Schauspiel. Die Spezialbrillen sind bei Optikern und im Internet zu erwerben. Der Schutz herkömmlicher Sonnenbrillen ist nicht ausreichend, um die Augen vor dem starken UV-Licht zu schützen. Auch beim Blick durch Ferngläser ist ein spezieller Filter notwendig, der vor den Linsen befestigt werden muss.
Aus Sicherheitsgründen wird die Pause für die Schule der Grundschule Fürstenrieder Straße am Freitag im Haus stattfinden. Da sich die Schule nicht in der Lage sieht allen 340 Kindern mit speziellen Brillen auszustatten, damit diese die Sonnenfinsternis geschützt betrachten können, hat sich die Schulleitung zu diesem Schritt entschieden. Sollte der Himmel wolkenverhangen sein, dürfen die Schüler ihre Pause allerdings wie gewohnt im Freien verbringen.
Die Sonnenfinsternis wird zumindest für die Netzbetreiber zu einem nervenaufreibendem Ereignis. Seit der letzten langen Finsternis im Jahr 1999 ist die Sonnenenergie zu einem bedeutenden Faktor für das deutsche Stromnetz geworden. Durch den plötzlichen Wegfall der Solarenergie kommt es zu einem schnellen Abfall der Solarenergie und einem noch stärken Anstieg zum Ende der Sonnenfinsternis. Der abrupte Spannungsabfall und Wiederaufbau könnte dadurch eine Schwankung von bis zu 15.000 Megawatt im deutschen Stromnetz führen und dieses einem starken Stresstest unterziehen. Ein wolkenverhangener Himmel am Freitag würde die Schwankungen jedoch deutlich abmildern.
sg