Di, 22.03.2016 , 11:29 Uhr

Spektakuläre Entführungen von Ehefrauen Prominenter

Wer ein sehr großes Vermögen besitzt, lebt gefährlicher als andere: Immer wieder haben Kriminelle versucht, über die Entführung von Mitgliedern reicher Familien an Geld zu kommen.

 

Ehefrauen erfolgreicher Männer sind mehrfach Ziel von Entführungen geworden – so auch eine Bankiersgattin aus München, gegen deren Entführer am Dienstag das Urteil fallen sollte. Die Deutsche Presse-Agentur dokumentiert einige Fälle:

 

 

Dezember 1973: Ein bewaffneter Mann entführt im niedersächsischen Ehlershausen die Frau eines wohlhabenden Reifenhändlers, um eineinhalb Millionen Mark (rund 770 000 Euro) zu erpressen. Auf dem Wege zum verabredeten Übergabeplatz sieht sich der Entführer von Polizei verfolgt, lässt die Frau frei und flüchtet.

 

März 1974: Im Auftrag eines Kaufmanns wird die Frau eines anderen Kaufmanns aus ihrer Villa bei München entführt und zwei Tage lang festgehalten. Der Täter will dadurch von dem Ehemann der Entführten 200 000 Mark (rund 100 000 Euro) eintreiben, die dieser ihm angeblich schuldet.

 

Dezember 1985: Eine 52-jährige Unternehmersfrau wird auf dem Gelände ihres Betriebes in Biberach/Schwaben von zwei Männern in ein Auto gezerrt und in eine Waldarbeiterhütte entführt. Die Täter fordern 500 000 Mark (rund 260 000 Euro). Die Frau kann sich von ihren Fesseln befreien, irrt nachts durch den Wald und meldet sich am Morgen telefonisch bei der Polizei. Das Lösegeld wird nicht gezahlt, zwei Tatverdächtigen werden gefasst.

 

November 1985: Die 59 Jahre alte Ehefrau des Inhabers einer Spielkartenfabrik wird in Prien am Chiemsee in ihrem Haus von zwei Männern überwältigt und verschleppt. Die Entführer verlangen eine halbe Million Mark Lösegeld (250 000 Euro), das auf ein Signal hin aus dem Nachtzug Salzburg-Linz geworfen werden sollte. Als der Plan offenbar an der verspäteten Abfahrt des Zuges scheitert, lassen die Entführer ihr Opfer wenig später in Rosenheim frei.

 

Juni 1995: Drei maskierte Männer überfallen einen prominenten Sportarzt vor seiner Villa im niedersächsischen Worpswede. Nachdem sie die Herausgabe des Tresorinhalts verlangt haben, entführen sie dessen Ehefrau. Nach 17 Stunden lassen die Entführer sie ohne Zahlung der geforderten 600 000 Mark (rund 310 000 Euro) Lösegeld frei. Offenbar waren sie durch die Fahndung in Unruhe geraten. Vier Männer werden festgenommen.

 

Februar 1997: Ein 30-jähriger Malermeister entführt während eines Hafturlaubs eine 56 Jahre alte Bankiersfrau aus Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg) mit dem Auto des Opfers in Richtung Schweiz, um an rund 300 000 Mark (rund 153 400 Euro) auf einem Schweizer Konto der Frau heranzukommen. Als die Frau auf einem Autobahn-Parkplatz flüchten will, schlägt der Entführer sie nieder und tötet sie durch mehrmaliges Überfahren.

 

Dezember 1997: Die 38-jährige Freundin eines Diamantenhändlers wird in Düsseldorf entführt. 22 Stunden harrt sie gefesselt im Kofferraum eines Autos aus, bis ein Sonderkommando sie auf einem Autobahnparkplatz bei Aachen fast unverletzt befreit. Die Entführer sind ein 39-Jähriger und eine 34-jährige Frau – die Ex-Freundin des Diamantenhändlers. Dieser habe ihr eine fünfprozentige Beteiligung an seinen Geschäften versprochen, sagt sie später. Weil sie das Geld nicht erhielt, habe sie mit Gewalt nachhelfen wollen und zunächst eine halbe Million Mark (rund 255 600 Euro) verlangt. Später einigten sie sich mit dem Edelstein-Händler auf 100 000 Mark (gut 51 000 Euro) sowie Diamanten im Wert von 250 000 Mark (rund 127 800 Euro).

 

November 1999: Die Familie des Fußballprofis Matthias Sammer entgeht knapp einer Entführung: Kidnapper wollten die Frau und die Tochter Sammers entführen und 1,8 Millionen Mark Lösegeld erpressen. Das Vorhaben flog auf, weil die Polizei einen Tipp bekam. Zwei Männer hatten die Wohnung der Familie in nordrhein-westfälischen Herdecke ausspioniert. Die beiden Drahtzieher wurden festgenommen.

 

Mai 2010: Die Frau des Heidenheimer Sparkassenchefs, Maria Bögerl, wird im Mai 2010 entführt und wenige Wochen später tot gefunden. Ihr Mann hatte an einem vereinbarten Ort Lösegeld hinterlegt, das aber nicht abgeholt wurde. Er nahm sich ein Jahr später das Leben. Noch Jahre später wird mit mehrere DNA-Reihenuntersuchungen nach dem Täter gesucht – bis heute ohne Ergebnis.

 

rg / dpa

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