Do, 01.10.2015 , 13:05 Uhr

Taufe für Panzernashorn-Jungtier Puri

Die Hellabrunn-Fans haben entschieden und aus über 480 Namensvorschlägen ausgewählt. Sechs Vornamen waren in die Endauswahl gekommen und über 1.700 Personen haben abgestimmt. Mit 501 Stimmen hatte Puri dann die Nase vorn.

München – Der kleine Panzernashorn-Bulle Puri ist am 31. August um 09:01 Uhr nach 492 Tagen Tragzeit im Tierpark auf die Welt gekommen. Er ist die erste erfolgreiche Nachzucht der Panzernashorn-Mutter Rapti. Bei vorhergehenden Trächtigkeiten bzw. Jungtieren gab es Komplikationen: Am 22. September 2012 brachte Rapti nach 16 Monaten Tragzeit einen kleinen Nashorn-Bullen zur Welt. Dieser verstarb aber am dritten Lebenstag an einer Infektion, die er sich vermutlich bereits im Mutterleib zugezogen hatte. Die Ursache konnte auch mittels ausführlicher pathologischer Untersuchungen nicht geklärt werden. Vor zehn Jahren hatte die Panzernashorn-Mutter als Erstgebärende eine Totgeburt. Bei Erstgeburten sind die Überlebenschancen jedoch allgemein, in Zoos wie auch in der freien Wildbahn, eher gering.

Auch bei Puri gab es eine kritische Phase zu überstehen: Drei Tage nach der Geburt machte das Nashornbaby plötzlich einen geschwächten Eindruck. Deshalb hatten sich Tierärzte, Kuratoren und die Tierparkleitung dazu entschlossen, Mutter und Kind noch länger hinter den Kulissen zu belassen und mit einer intensiven Behandlung zu beginnen. Das Jungtier ist schnell wieder auf die Beine gekommen, und so konnte Entwarnung gegeben werden. Die Ursache für die Infektion war vermutlich der versehentlich durch Rapti abgerissene Nabelschnurrest des Jungtiers.

 

Mutter Rapti stammt aus Nepal

 

„Wir sind sehr froh, dass das Jungtier die kritische Phase überstanden hat und nun so ausgelassen von unseren Besuchern beobachtet werden kann“, freut sich Hellabrunns Direktor Rasem Baban über die erfolgreiche Aufzucht. Weltweit leben nur noch knapp 3.000 Panzernashörner, davon etwas mehr als 200 in menschlicher Obhut. Umso wichtiger ist die Erhaltungszucht in zoologischen Gärten. In Deutschland kann man nur in insgesamt fünf Zoos Panzernashörner beobachten. Gerade Mutter Rapti, die aus Nepal stammt, ist für den Genpool der in Menschenobhut  lebenden Panzernashörner besonders wichtig. Ihre Gene konnte sie nun erfolgreich an den kleinen Bullen weitergeben.

 

„Der kleine Puri ist ein Botschafter für seine bedrohten Verwandten in Asien und Afrika“, verdeutlicht Direktor Baban eine weitere wichtige Aufgabe für das Panzernashorn-Jungtier. Neben dem Lebensraumverlust wird den Nashörnern vor allem die Jagd auf ihr Horn zum Verhängnis. Ihr Nasenhorn ist in der traditionellen asiatischen Medizin hochgeschätzt, hat aber nachweislich keinen medizinischen Nutzen, da es größtenteils aus Keratin besteht, genau wie menschliche Fingernägel oder auch Kuhhorn. „Auch wenn die Auslöser der Bejagung größtenteils in Asien liegen, ist es wichtig, auch die Menschen hier für die Problematik zu sensibilisieren und zu informieren“, so Baban weiter.

 

 

Puri ist für die Besucher täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr zu sehen. Bei gutem Wetter ist er viel auf seiner Außenanlage unterwegs und genießt die Herbstsonne beim Rumtollen und Spielen mit seiner Mutter. Interessierte können während des täglich um 11:20 Uhr (bis 31. Oktober) stattfindenden Nashorn-Talks mehr über Nashörner im Allgemeinen und die Hellabrunner Panzernashörner und das Baby im Speziellen erfahren.

 

Außerdem wurde im Rahmen der Tauffeierlichkeiten die Gewinnerin des Malwettbewerbs, die zehnjährige Emma K. aus München, zum Nashorn-Jungtier ermittelt. Über 60 Kinder hatten tolle Bilder zur Geburt des Nashorn-Jungtieres eingesandt. Emma kann jetzt in einem persönlichen Rendezvous der Nashorn-Mama Rapti ganz nahe kommen.

 

Das ist das Gewinner-Bild von Emma:

 

Tierpark/mk

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