Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post gehen die Warnstreiks weiter. Nachdem bereits am Mittwoch etwa 1500 Postboten in Bayern die Arbeit niedergelegt hatten, hat die Gewerkschaft Verdi für Donnerstag zur Verlängerung des Warnstreiks aufgerufen.
München – Betroffen sind Postniederlassungen in Augsburg, Bayreuth, Freising, München, Nürnberg, Rosenheim, Straubing und Würzburg. Für den späten Vormittag ist eine Kundgebung vor dem Postgebäude in der Münchner Arnulfstraße geplant. Der Warnstreik der Postboten sowie der Orkan «Niklas» hatten bundesweit für massive Behinderungen in der Postzustellung gesorgt, insgesamt seien am Mittwoch sechs Millionen Briefe und 300 000 Pakete liegen geblieben, sagte Post-Betriebschef Uwe Brinks.
Verdi fordert die Verkürzung der Wochenarbeitszeit für die rund 140 000 tariflich bezahlten Mitarbeiter der Post von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Auf diesem Wege sollen die Beschäftigten dafür entschädigt werden, dass die Post mit der Gründung von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung nach Gewerkschaftsansicht vertragliche Vereinbarungen gebrochen hat. Dort wird weniger gezahlt als der Haustarif. Die nächsten Gespräche sind für den 14. April in Berlin angesetzt.
Zudem:
– fünf Prozent mehr Gehalt
– bei einer Laufzeit von zwölf Monaten
– die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2020
– eine Angleichung der Ausbildungsvergütung auf das Postbankniveau und
– die Weiterführung der Postbankzulage
Nachdem die Deutsche Bank als Eigentümerin der Postbank nicht bereit ist auf die ver.di-Forderungen einzugehen, hat ver.di zu einer Urabstimmung aufgerufen, die noch bis 18. April 2015 läuft. Damit stimmen die Gewerkschaftsmitglieder darüber ab, ob sie bereit sind, in einen zeitlich unbefristeten Durchsetzungsstreik zu gehen.
Da der Vorstand der Deutschen Bank ist nicht bereit ist, öffentliche Mutmaßungen über einen Verkauf der Postbank zu dementieren, ist die Unsicherheit und die Angst der Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze stark angewachsen.
make/dpa