Auch in diesem Jahr ist mit einer deutlichen Preiserhöhung der Maß auf der Wiesn zu rechnen. Nachdem der Liter Bier letztes Jahr im Schnitt noch bei rund 10,80 Euro lag, scheint in diesem Jahr endgültig die 11-Euro-Marke zu fallen.
Davon gehen zumindest die Wirte laut Medienberichten aus. Gründe dafür sind die steigenden Kosten für die Sicherheit, an denen die Stadt München die Wirte beteiligen will. Die Stadt wiederum wird wohl die Umsatzpacht auf dem Oktoberfest erhöhen. Im Gespräch sei ein Anstieg von bisher 5,1 Prozent des Nettoumsatzes auf künftig 7,8 Prozent bei den großen Zelten. Diese Mehrkosten werden wohl an die Besucher weitergegeben.
Schon 2017 mussten die Wirte in die Tasche greifen, um rund 5,5 Millionen Euro für zusätzliche Ordner, eine Lautsprecheranlage für Warndurchsagen und einen mobilen Zaun aufzubringen. Über die dafür eingeführte Umsatzpacht habe mancher Wirt für seinen Platz doppelt so viel bezahlen müssen wie zuvor über die Standmiete, sagt Peter Inselkammer. Er war im November mit seinem Stellvertreter Christian Schottenhamel von den Wirten zu deren neuem Sprecher gewählt worden.
Für die Wiesn 2017 sollen nach unbestätigten Berichten etwa 1,5 Millionen Euro in der Stadtkasse fehlen. „Das Defizit soll alleine von den Wirten durch eine erhöhte Umsatzpacht ausgeglichen werden“, sagt Inselkammer. Sie wollten aber darauf dringen, „dass wir das nicht auf einmal zahlen müssen“, sagt Schottenhamel.
Dass steigende Kosten auch zu höheren Preisen führen, daraus machen die Wirte kein Hehl. „Es ist in der Marktwirtschaft grundsätzlich so, dass höhere Kosten zu höheren Preisen führen“, sagt Inselkammer. So also auch beim Bier. Erst im April appellierte Münchens zweiter Bürgermeister und Wiesn-Chef Josef Schmid an die Wirte, über eine Preisbremse nachzudenken. Viele Münchner gingen nicht mehr auf die Wiesn, weil sie zu teuer sei, so Schmid.
Noch ist der Preis für die Maß nicht bekannt. Derzeit geben die Wirte ihre Vorstellungen bei der Stadt ab, die nach einer Prüfung die Preisspanne im Mai oder Juni veröffentlicht. Auch wenn es bisher noch niemand gesagt hat: Die 11-Euro Marke wird dieses Jahr wohl geknackt. Am 15. Mai soll die Entscheidung über die neue Umsatzpacht im Stadtrat fallen.
dpa/al