Do, 20.10.2016 , 14:21 Uhr

5 Monate Totalsperre am U-Bahnhof Bonner Platz

München platzt aus allen Nähten. Eine Baustelle wird von der anderen abgelöst und der Verkehr staut sich regelmäßig auf den vielbefahrenen Straßen. Wer schlau ist und sich nicht in die Staus einreihen will, der fährt mit der U-Bahn und kommt ohne Probleme an. Denkste! Von November an will die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) für 5 Monate den U-Bahnhof Bonner Platz komplett sperren.

 

Bis Ende März 2017 soll der 1,5 km lange Streckenabschnitt zwischen der Münchner Freiheit und dem Scheidplatz gesperrt werden. Der Grund ist, dass die Gleise aus der Anfangszeit der Münchner U-Bahngeschichte stammen und nun rundum erneuert werden sollen.

 

Rund 10 Millionen Euro wollen die Stadtwerke, der Mutterkonzern der MVG, investieren, um den zweitältesten Strecken-Abschnitt der U-Bahn zu erneuern. 1972, kurz vor den Olympischen Spielen, wurde die Strecke in Betrieb genommen. Nach fast 45 Jahren sei „ein kompletter Rückbau und Austausch von Schienen, Schwellen, Schotter, Kabeln, Signalen und Stromschienen notwendig“, so Ex-MVG-Chef Herbert König im Juni.

 

Schienenersatzverkehr mit Hindernissen im Einsatz

 

Die Sperrung soll am 31. Oktober beginnen. Nach Angaben der MVG soll dann ein Schienenersatzverkehr zwischen Scheidplatz und Münchner Freiheit eingesetzt werden. Zwischen 6 Uhr und Mitternacht sollen die Busse im 5-Minuten-Rhythmus fahren.

 

Doch diese Ersatzlösung hat gleich mehrere Haken. Der Schienenersatzverkehr braucht auf dieser hochfrequentierten Strecke fahrplanmäßig acht Minuten, also 5 Minuten länger als die U-Bahn, heißt es in verschiedenen Berichten. Zusätzlich müssen Pendler die Umsteigezeit auf ihrem Weg zur Arbeit einplanen. Hinzukommt, dass die Ersatzhaltestelle Bonnerplatz nur in einer Richtung, nämlich vom Scheidplatz in Richtung Münchner Freiheit, existiert. Wer in umgekehrter Richtung fährt, wird nur bis zur Belgrad-Straße gebracht (etwa 300 Meter entfernt). Gerade im Winter, kann das für ältere Menschen zur Herausforderung werden.

 

Zwar wäre es von den Gleisen her möglich, die U-3-Züge von Moosach am Scheidplatz auf die Gleise der U 2 umzuleiten, die MVG-Planer haben diese Idee doch gleich zu Beginn verworfen.

 

Aktion Münchner Fahrgäste: Bauvorhaben ist Unsinn

 

„Die Baustelle und was sie für die Fahrgäste bedeutet, ist von vorne bis hinten unsinnig. Wenn die MVG wollen würde, hätte sie auch eine andere Lösung gefunden. Aber sie will nicht.“, äußerte sich heute Andreas Nagel, der Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste, gegenüber der tz. Wie ein MVG-Sprecher meinte, „sei es im Sinne der Fahrgäste, die kürzeste Baustellenzeit zu wählen. Und das bedeutet eine Komplettsperre des Abschnittes für 22 Wochen.“, heißt es weiter in der Zeitung.

 

Die Baustelle wird sich auch in Richtung Westen der U 3 zwischen Scheidplatz und OEZ auswirken. Weil am Scheidplatz die Wendekapazität nicht ausreicht, fahren auf dieser Strecke insgesamt weniger Züge. Die MVG hofft, dass viele der betroffenen Fahrgäste zuerst die U 3 zum OEZ nutzen, und dann auf die U 1 und U 7 wechseln. Online hat die MVG alle Informationen für Fahrgäste zusammengefast.

 

Erst der Beginn vieler Baustellen im MVG-Netz

 

Die fünf Monatige Sperre soll zudem nur der Auftakt mehrerer ähnlichen Baustellen sein. Viele der fast 45 Jahre alten Gleise seien so abgenutzt, dass sie komplett ausgetauscht werden müssen. Wie die tz Anfang der Woche berichtete, wurden an 28 U-Bahnhöfen marode Bausubstanzen entdeckt. Bis zum Jahr 2025 rechnen die Stadtwerke mit einer Investitionssumme von 2,5 Milliarden Euro.

 

Die MVG wird dann ab Dezember auch die Preise wieder erhöhen. So wird eine Streifenkarte in Zukunft nicht mehr 13,00 Euro, sondern 13,50 Euro kosten.

 

„Weil’s einfach einfach besser ist.“ (MVG-Werbeslogan)

 

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