Flughafen München – Damit hatten die Polizeibeamten bestimmt nicht gerechnet. Ein 71-jähriger Renter war ohne Fahrschein in der S-Bahn erwischt worden – und reagierte auf die Kontrolle, indem er einen Polizisten in die Hand biss.
Wenn man älter wird, heißt das nicht unbedingt, dass man weniger aggressiv wird. Das wurde Kontrolleuren der Münchner S-Bahn und Bundespolizisten gestern Nachmittag (16.08.2016) deutlich vor Augen geführt. Bei einer Kontrolle wurde ein Rentner aus Neufahrn ohne Ticket in der S8 zum Flughafen angetroffen. Der 71-Jährige reagierte auf die Kontrolle mit einem Fußtritt gegen das Bein eines 26-jährigen Kontrolleurs. Zudem wollte der Mann sich nicht ausweisen. Daraufhin riefen die DB-Mitarbeiter die Bundespolizei.
Am Endbahnsteig im Munich Airport Center warteten dann zwei uniformierte Bundespolizisten auf das Trio. Der Rentner war bis dahin immer noch nicht ruhiger geworden, zeigte sich unkooperativ und weigerte sich auch gegenüber den Bundespolizisten, seine Personalien mitzuteilen. Daher nahmen die Beamten den 71-Jährigen mit zur Wache und durchsuchten ihn auf der Suche nach einem Identitätsnachweis.
Dabei biss der Rentner einen 22-Jährigen Bundespolizisten durch den Handschuh in die Hand. Der Bundespolizist wurde dabei, wie der Fahrkartenkontrolleur zuvor durch den Fußtritt, nur leicht verletzt und konnte seinen Dienst weiter ausüben. In der darauf folgenden Vernehmung nannte der 71-Jährige den Grund für sein aggressives Verhalten: Schon sein Vater habe ihm immer gesagt „wer nicht kämpft, hat schon verloren“. Der Biss sei dann eine Reaktion auf die unerhörte Behandlung durch die Beamten gewesen. Dass es sich dabei um einen Polizisten handle, habe er in dem Moment gar nicht wahrgenommen.
Die Ermittler der Bundespolizei ihrerseits reagierten auf das Verhalten des Neufahrners mit Strafanzeigen wegen Erschleichens von Leistungen, Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Nachdem die Beamten die Identität des Beschuldigten geklärt hatten und die polizeilichen Maßnahmen beendet waren, durfte der 71-Jährige die Wache der Bundespolizei wieder verlassen.
jl/Polizei