Do., 30.03.2017 , 10:29 Uhr

Agrarminister Brunner fordert mehr Geld für bayerische Bauern

Zwei Tage lang beraten die Agrarminister in Hannover. Der bayerische Ressortchef Brunner will sich dabei für die Interessen der heimischen Landwirte einsetzen.

 

Bäuerliche Familienbetriebe sollen nach dem Willen Bayerns mehr finanzielle Unterstützung erhalten. „Wir brauchen eine viel stärkere Umverteilung der Agrarzahlungen zugunsten kleinerer und mittlerer Betriebe“, sagte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner  am Mittwoch. Die Agrarminister der Länder treffen sich am Donnerstag und Freitag in Hannover.

 

Brunner fordert unter anderem höhere Zuschläge für die ersten Hektare eines Betriebs sowie eine sogenannte Agrarstrukturkomponente, um kleinteilige Flächenstrukturen fördern zu können. Denkbar sei auch die Einführung von Obergrenzen in der Agrarförderung.

 

„Von einer Besserstellung kleinerer Strukturen profitieren unsere Familienbetriebe und die Gesellschaft gleichermaßen“, betonte Brunner. Die Zusatzförderung sei nicht nur ein notwendiger Ausgleich für die verglichen mit Großbetrieben höheren Produktionskosten. Sie sei auch ein wertvoller Beitrag, um die Kulturlandschaften attraktiv und die ländlichen Räume vielfältig und vital zu halten.

 

Darüber hinaus will sich Brunner bei seinen Länderkollegen für eine bessere Krisenvorsorge auf dem Milchmarkt einsetzen: „Wir haben nach wie vor keine wirksamen Instrumente, um im Krisenfall den Milchmarkt schnell und effektiv entlasten zu können.“ Bislang sei die Milchwirtschaft ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden. „Wir brauchen in den Verträgen zwischen Molkereien und Landwirten eine fairere Lastenverteilung“.

 

Bislang liege im Krisenfall das Risiko einseitig bei den Bauern, kritisierte Brunner. Zum Schutz der Milchbauern müssten auf EU-Ebene unverzüglich die rechtlichen Grundlagen für verpflichtende mengenwirksame Eingriffe geschaffen werden. Nur dann sei man in der Lage, bei künftigen Verwerfungen den Milchmarkt rasch und wirksam zu entlasten – ohne zuvor wieder monatelang diskutieren zu müssen.

 

dpa/bn

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