Innenminister Joachim Herrmann hat am Montag neue Blitzer eingeführt, die schneller schießen, schärfere Bilder liefern und noch weniger erkennbar sind.
Der TraffiStar S 330 funktioniert folgendermaßen:
Die Messanlage TraffiStar S 330 berechnet die Geschwindigkeit der Fahrzeuge mittels Weg-Zeit-Messung. Hierfür werden vor der Messanlage im Abstand von jeweils einem Meter drei Drucksensoren in den Fahrbahnbelag eingelassen. Deren Signale werden ausgewertet. Das Gerät funktioniert besonders präzise und zuverlässig – und das bei allen Licht- und Wetterbedingungen, wie die Testphase ergeben hat.
Es gibt für jede Fahrspur ein Messgerät, erklärte Bernd Neuner vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. TraffiStar S 330 mache Fotos in einer höheren Qualität als bisherige Geräte. Je Auslösung entstünden zwei Bilder, eines vom Fahrer und eines vom Kennzeichen des Wagens. Die Anlage könnte rund um die Uhr laufen, sagte Neuner. Jedoch sei nicht geplant, sie 365 Tage im Jahr zu betreiben, da die dadurch gesammelte Datenmenge zu groß wäre, um sie auswerten zu können.
Innenminister Herrmann, der wohl schon die Beschwerden der Autofahrer vorhergesehen hatte, beschwichtigte gleich bei der Vorstellung des neuen Gerätes:
„Uns geht es nicht – wie oft behauptet wird – um Abzocke der Autofahrer, sondern darum, die Fahrer zu einem angepassten Tempo zu animieren.“
Wenn ein Autofahrer von dem neuen Gerät mit zu hohem Tempo erwischt wird, dann muss er das noch nicht mal merken.
Auch ohne Blitz liefert der TraffiStar S 330 perfekte Bilder, die sicher überführen.
In Tunneln sei der Blitz nicht zu sehen, um die Autofahrer nicht zu erschrecken, erklärte der Innenminister. An der Autobahn sei der Blitz dagegen sichtbar. Es soll nicht heimlich geblitzt werden.
Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bremen und Thüringen nutzen die neue Technologie bereits. Jetzt wird auch in Bayern Rasen teuerer – und die Straßen vielleicht ein wenig sicherer.
adc / dpa