Münchner Bundespolizisten haben am Sonntagabend einen bosnischen Staatsangehörigen festgenommen, der zwei Landsleute mit einer Bierflasche geschlagen haben soll. Der Mann verletzte auch eine 23-jährige Beamtin, die die handfeste Auseinandersetzung schlichten wollte.
München – Reisende machten eine Bundespolizeistreife gegen 20:15 Uhr auf die Schlägerei am Ausgang Bayerstraße des Hauptbahnhofs München aufmerksam.
Die Beamten eilten zu einer Gruppe von Personen und konnten erkennen, dass ein Mann einen anderen so am Revers festhielt, dass dessen Poloshirt riss. Die Streife ging dazwischen und trennte die Streitenden. Dabei versetzte der 48-Jährige, der seinen Landsmann zuvor aggressiv am Kragen festgehalten hatte, einer 23-jährigen Bundespolizistin einen Schlag gegen den Oberarm. Weitere Beamte kamen hinzu und nahmen den Schläger vorläufig fest.
Ersten Ermittlungen zufolge hatten sich die drei Arbeitskollegen am Hauptbahnhof getroffen und dort Bier getrunken. Weitere Personen kamen hinzu, darunter eine Frau, die der 48-jährige bosnische Staatsangehörige verbal belästigt haben soll. Seine Begleiter forderten ihren Landsmann auf, dies zu unterlassen.
Daraufhin kam es zum Streit, in dessen Verlauf der 48-Jährige seinem 40-jährigen Landsmann mit einer Bierflasche einen Schlag auf die Stirn versetzte. Sein weiterer, 41-jähriger Kollege der schlichten wollte, bekam von dem körperlich überlegenen Beschuldigten ebenfalls einen Schlag ins Gesicht.
Die Verletzungen der angegriffenen Bosnier konnten von Sanitätern noch am Einsatzort behandelt werden. Die 23-jährige Bundespolizistin musste aufgrund des Schlages ihren Dienst abbrechen und begab sich in ärztliche Behandlung.
Der 48-jährige Beschuldigte wird am heutigen Montag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter vorgeführt. Ihm werden unter anderem gefährliche Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung vorgeworfen.