Es ist ein warmer sonniger Morgen in West Palm Beach als Leonard und seine Eltern Karolina und Holger sich auf den Weg in die Klinik machen. Die kleine Familie aus München hat eine weite Reise hinter sich. Viele Flugzeugstunden von Zuhause entfernt, soll Leonard zum ersten Mal von dem Fibulaaplasie-Spezialisten Dr. Paley operiert werden. Der kleine Junge leidet seit seiner Geburt an einer sehr seltenen Fehlbildung der Beine und Füße (münchen.tv berichtete). Ohne Operation wird er nie richtig laufen können. Die Behandlung ist kompliziert und kostspielig. Weltweit gibt es nur einen Spezialisten, mit Sitz in den USA, der über die notwendige Erfahrung mit Fibulaaplasie-Patienten verfügt. Er hat schon mehr als 200 Kinder mit einer gleichen oder ähnlichen Diagnose erfolgreich operiert.
OP wurde nur durch Spenden ermöglicht
Deshalb haben sich die Eltern Karolina und Holger trotz aller Widerstände entschlossen, für ihren kleinen Sohn zu kämpfen und einen Spendenaufruf gestartet, den münchen.tv unterstützt.
Sie wollen alles Menschenmögliche dafür tun, dass Leonard irgendwann mit den anderen Kindern über Sommerwiesen läuft, dass er auf dem Spielplatz tobt und im Italienurlaub den warmen Sand unter den Füßen spürt. Die Operation in den USA ist nur möglich weil bislang schon so viele Menschen, darunter auch zahlreiche münchen.tv-Zuschauer, gespendet haben. Zwar werden im Laufe der nächsten Jahre noch viele weitere Behandlungen und Operationen notwendig sein, doch dieser erste große Eingriff ist für den 18 Monate alten Leonard ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg in ein Leben auf eigenen Füßen.
Leos großer Tag
Die Aufregung am Tag der ersten Operation ist groß. Weil die Behandlung eines anderen Patienten länger dauert, muss die Familie über vier Stunden auf den Eingriff warten. Leo beginnt zu quengeln weil er vor der OP nichts essen und trinken darf. Der kleine Mann hat noch keine Ahnung, was auf ihn zukommt. Dann geht es endlich los: Der große Moment, auf den Karolina und Holger so lange gewartet und hingearbeitet haben, ist gekommen. Leonard geht mit seinem Papa Holger in den OP-Raum. Er bekommt eine Narkose und schläft friedlich ein.
Der Eingriff dauert fast sechs Stunden
Dr. Paley stellt jetzt links das Schienbein und den Fuß gerade. Rechts wird der Fuß mit Knochenmaterial etwas verbreitert und ebenfalls geradegestellt.
Jetzt haben Leos kleine Füßchen die Funktion zum Laufen. Für die Eltern sind es schwierige Stunden. Zwischen Hoffen und Bangen warten sie auf Nachrichten aus dem OP. Eine Krankenschwester hält die beiden per SMS auf dem Laufenden. Karolina kämpft immer wieder mit den Tränen und schickt Stoßgebete gen Himmel – so groß ist der Wunsch, dass auch alles gutgeht.Erst als Dr. Paley fast sechs Stunden später aus dem OP kommt, ein Bild von Leonards Füßen zeigt und den Eltern sagt, dass er sehr zufrieden mit dem Verlauf sei, können beide aufatmen.
Er lächelt schon wieder
Leo kommt jetzt in den Aufwachraum und bekommt starke Schmerzmittel. Als er seine Eltern beim Aufwachen sieht, streckt er seine kleine Hand durch’s Gitterbettchen und sagt „Auto“.
Nach zwei Tagen auf der Intensivstation kann Leonard bereits auf die normale Kinderstation verlegt werden. Weitere zwei Tage später wird der Einjährige entlassen und darf mit seinen Eltern zurück ins Hotel. Er trägt erst dicke Verbände und bekommt dann Gipse an beide Beine. Das ist für ihn anfangs noch etwas ungewohnt, weil er sich nicht so gut bewegen kann aber er macht alles tapfer mit und kann sogar schon wieder lächeln!
DANKE an alle, die mit ihren Spenden geholfen haben oder noch helfen wollen, dass dieses Wunder wahr wird! Wir wünschen dir alles Gute, kleiner Leo, und freuen uns, bald wieder von dir zu hören…
Monika Eckert
Spendenkonto & weitere Informationen unter: www.helft-leonard.de
Bildergalerie: Leonard in Amerika!
Video: Im April 2013 hat Monika Eckert den kleinen Leonard zum ersten Mal besucht: