Trotz aller Beschwichtigungsversuche von Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) geht die Debatte über die Gymnasialreform unvermindert weiter. Am Freitag unterzeichneten Spitzenvertreter von Gymnasiallehrern, Direktorenvereinigung, Eltern und Schülern in Würzburg ein gemeinsames Positionspapier.
Darin wehren sie sich vor allem gegen eine starre Quote für den Zugang zur verlängerten Mittelstufe. Die Entscheidung müsse „im Ermessen der Eltern und Schüler liegen“, heißt es in dem Papier unter anderem, und zwar „basierend auf der Empfehlung der Lehrer des Schülers“.
Spaenle hatte am Donnerstag in einer Landtagsdebatte erneut betont, dass es keinen Deckelungsbeschluss gebe. In einem Kabinetts-Papier aus der vergangener Woche steht allerdings noch der Satz: „Übersteigt die Nachfrage das einer Schule zur Verfügung stehende Kontingent, so trifft diese eine Auswahl unter Abwägung der pädagogischen Aspekte.“
Der Vorsitzende des Philologenverbandes, Max Schmidt, betonte, bei den derzeitigen Mittelstufe-Plus-Plänen gebe es noch deutlichen Nachbesserungsbedarf. „Die Entscheidung, ein Jahr zusätzlich in die Mittelstufe zu legen, sollte beispielsweise unbedingt im Ermessen der Eltern und Schüler liegen.“
Schmidt betonte den Willen der Verbände, mitzureden: „Wir sind uns mit der Landes-Eltern-Vereinigung, der Direktorenvereinigung und dem Landesschülerrat in unserer Kritik einig und wollen die Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums gemeinsam mit der Staatsregierung gestalten“.
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rg / dpa