Mi, 21.10.2015 , 10:51 Uhr

Dreister Sanitäter bestiehlt hilflose Rentner

Dreister geht es kaum: Ein Sanitäter war beim Hausnotruf der Malteser angestellt. Wenn seine Patienten im Krankenhaus waren, ging er zurück in die Wohnung und stahl Bargeld und Schmuck.

 

Der 35-jährige gebürtige Chemnitzer, der als Motiv für seine Taten „Heimweh“ angegeben hatte, wurde gestern zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwältin sagte zum Abschluss der Verhandlungen „Es waren schändliche Taten, die Sie begangen haben“.

 

Bei den Maltesern gibt es das System „Hausnotruf“: Ältere oder gebrechliche Menschen, die diesen in ihrer Wohnung installiert haben, drücken, wenn Sie Hilfe brauchen, einen Alarmknopf – und hinterlegen für solche Fälle einen Schlüssel bei den Maltesern. Genau das nutzte Peter S. aus: Die Ermittler fanden rund 250 Schmuckstücke  bei ihm.

 

Insgesamt neun Fälle konnten dem Mann nachgewiesen werden, der Richter vermutet aber, dass es noch mehr waren. Der Chemnitzer selbst gibt drei Fälle zu. Der Job beim Hausnotruf sei sehr anstrengend gewesen. Er sei „emotional überfordert“ gewesen, ließ er seine Anwältin Katja Günther erklären.

 

Besonders perfide an seinen Diebstählen ist die Tatsache, dass er sich die Schwächsten als Opfer aussuchte. Menschen, die ihm vertrauten. Ein Opfer erklärte im Zeugenstand: „Ich hätte nie gedacht, das er mich bestiehlt. Er war so nett.“

 

Derzeit arbeiten 80 der 700 Malteser beim Hausnotruf. Peter Rapp, Leiter der Sozialen Dienste beim Malteser Hilfsdienst betonte, dass Peter S. ein absoluter Einzelfall sei. In den sechs Jahren seiner Dienstzeit habe er so etwas wie diesen Fall noch nicht erlebt, sagt Rapp:  „Das ist ein Einzelfall, den wir sehr bedauern.“

 

Es waren übrigens GPS-Daten der Rettungswagen, die Peter S. schließlich überführten. In seiner Schicht fuhren die Wagen oft ohne Einsatzgrund zu den Wohnungen, in denen später etwas fehlte.

 

Immerhin: Über seine Anwältin entschuldigte sich Peter S. während der Verhandlungen bei seinen Opfern. „Es tut ihm sehr, sehr leid“, so seine Verteidigerin.

 

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