Nach immer neuen Grenzschließungen auf der Balkanroute ist die Zahl neuer Flüchtlinge in Deutschland im Februar merklich zurückgegangen. Im sogenannten «Easy»-System von Bund und Ländern wurden insgesamt 61 428 Flüchtlinge erfasst.
Berlin/München – Das entspricht rechnerisch einem Schnitt von gut 2100 pro Tag. Im Januar waren es noch anderthalb mal so viele gewesen, nämlich genau 91 671. Die Abkürzung «Easy» steht für «Erstverteilung von Asylbegehrenden».
Die Mehrzahl der Menschen reist nach wie vor über Bayern ein: Die Behörden im Freistaat registrierten im Februar 41 000 Flüchtlinge – nach knapp 75 000 im Januar. Darin enthalten sind die Flüchtlinge, die von Bundes- oder Landespolizei aufgegriffen werden, aber auch «Direktzugänge», die sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung melden, ohne dass sie vorher von der Polizei aufgegriffen wurden. Allerdings gilt hier eine gewisse Zahl von Doppelzählungen aus wahrscheinlich.
Aus den bayerischen Zahlen ergibt sich ein klarer Rückgang im Laufe des vergangenen Monats: Während in den ersten beiden Februar-Wochen oft noch mehr als 2000 Flüchtlinge täglich gezählt worden waren, waren es in der zweiten Monatshälfte meist nur noch wenige Hundert pro Tag.
Bayerns Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) machte aber deutlich, dass der Freistaat trotz der niedrigeren Zahlen noch keine Entwarnung gibt. «Sie alle wissen, wo das herkommt», sagte er nach einer Kabinettssitzung mit Blick auf die aktuelle Lage auf dem Balkan. Zudem seien seit Jahresbeginn immer noch doppelt so viele Flüchtlinge nach Deutschland gekommen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
dpa