Mi, 12.08.2015 , 13:54 Uhr

Europäer bescheren BMW Rekordabsatz

China bleibt für BMW das große Sorgenkind – zum dritten Mal in Folge sinken die Verkaufszahlen. Aber der europäische Markt macht den Münchnern Freude.

 

 

Dank einer deutlich höheren Nachfrage in Europa hat BMW im Juli so viele Autos verkauft wie noch nie – obwohl der Absatz in China weiter schrumpft. Weltweit stiegen die Auslieferungen im Juli um 5,6 Prozent auf über 173 000 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Vertriebschef Ian Robertson äußerte sich am Mittwoch in München «zuversichtlich, dass sich die positive Absatzentwicklung der ersten sieben Monate im weiteren Jahresverlauf fortsetzen wird». Seit Jahresbeginn lieferte BMW 1,27 Millionen Fahrzeuge aus, das war ein Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

 

Konkurrent Mercedes hatte im Juli inklusive Smart 159 000 Autos oder 16 Prozent mehr verkauft als vor einem Jahr und seinen Rückstand auf BMW weiter verkleinert – auch wegen eines kräftigen Zuwachses in China. Mercedes war allerdings zuvor in China schwächer vertreten als die Konkurrenz und hatte sein Händlernetz ausgebaut.

 

Wachstumsmotor Europa

 

Die Nachfrage nach BMW und Minis in China sank im Juli um 6 Prozent auf 34 600 Fahrzeuge – und damit noch stärker als im Mai und Juni. In den ersten sieben Monaten blieb in der Volksrepublik nur noch ein leichtes Wachstum von 1,3 Prozent. Im wichtigen US-Markt ging der Verkauf im Juli trotz Rabatten leicht um 0,2 Prozent auf rund 32 000 Fahrzeuge zurück.

 

 

Der Wachstumsmotor für BMW war Europa: Auf dem größten Einzelmarkt legten BMW und Mini im Juli um gut 11 Prozent zu und verkauften 75 600 Autos. Auch in den ersten sieben Monaten war Europa mit einem Plus von 10 Prozent und rund 564 000 verkauften Autos das stärkste Zugpferd für die Münchner.

 

X-Reihe weiter gefragt

 

Gefragt blieben auch im Juli die Geländewagen der BMW-X-Reihe. Der Mini dagegen blieb weit hinter den enormen Zuwachsraten des ersten Halbjahrs zurück: Der Verkauf stieg im Juli zwar noch deutlich um fast 5 Prozent, das Wachstum war aber in den Vormonaten stärker.

 

 

Unterdessen kündigte die Carsharing-Tochter von BMW und dem Autovermieter Sixt, Drive Now, an, im Ausland mit Hilfe von Lizenznehmern wachsen zu wollen. Geschäftsführer Nico Gabriel sagte dem «Handelsblatt» (Mittwoch): «Wir sind bereits im Gespräch mit anderen Unternehmen, die Interesse haben, unser Konzept auch in anderen Städten umzusetzen.» Als Blaupause diene Kopenhagen, wo Drive Now ab September mit der Deutsche-Bahn-Tochter Arriva als Franchise-Partner 400 batteriegetriebene Mietautos BMW i3 anbieten werde.

 

 

«Tatsächlich gibt es in Deutschland nur noch wenige Städte, die für uns interessant sind. Vorerst planen wir hier keine Expansion. Wir müssen uns ganz klar international orientieren», sagte Gabriel.

 

dpa/make

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