Bei einer länderübergreifenden Schwerpunktaktion gegen Einbrecherbanden haben bayerische Polizisten 20 Menschen vorläufig festgenommen. Nach Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wurde gegen vier Verdächtige Haftbefehl erlassen.
Die Fahnder hatten zwischen dem 9. und dem 11. März mehr als 11 000 Menschen und Fahrzeuge kontrolliert. Dabei stellten die Beamten 198 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten fest. «Unsere gemeinsamen Schwerpunktkontrollen waren ein voller Erfolg», bilanzierte Herrmann in einer Mitteilung.
An der Aktion beteiligt waren neben Bayern auch die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Länderübergreifend waren mehr als 3000 Polizisten im Einsatz, rund ein Drittel davon in Bayern. Die Beamten kontrollierten insgesamt mehr als 24 000 Personen und Fahrzeuge und nahmen 49 Menschen fest. Im Herbst 2017 werde es im Rahmen der Kooperation zwischen den Ländern eine weitere gemeinsame Schwerpunktaktion geben, kündigte der Innenminister an.
Wie Herrmann deutlich machte, sind die länderübergreifenden Schwerpunktkontrollen ein wichtiger Bestandteil des bayerischen Maßnahmenkonzepts gegen Wohnungseinbrecher. „Seit Jahren haben wir einen besonderen Schwerpunkt bei der Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität gesetzt“, erklärte dazu der Innenminister. „Dank der intensiven Ermittlungs- und Fahndungsarbeit der Bayerischen Polizei hatten wir bereits 2015 einen deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen um knapp neun Prozent auf 7.480 Delikte. Dieses Niveau konnten wir 2016 mit insgesamt 7.470 Wohnungseinbrüchen stabilisieren.“ Die Häufigkeitszahl lag laut Herrmann bei 58 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner. „Damit dürfte das Einbruchsrisiko in Bayern wie auch im Vorjahr bundesweit am niedrigsten gewesen sein“, so Herrmann weiter. In Nordrhein-Westfalen liege das Einbruchsrisiko rund fünfmal höher.
Basis der gemeinsamen länderübergreifenden Kontrollaktionen gegen Einbrecherbanden war die Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität, die Herrmann am Rande der Innenministerkonferenz im Juni 2016 mit seinen Ministerkollegen aus Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz unterzeichnet hat. Im Mittelpunkt steht ein 8-Punkte-Programm mit einem schnelleren und besseren Informationsaustausch, einer stärkeren gemeinsamen Täterfahndung sowie einer noch intensiveren Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention. Vorbild war eine bereits im Sommer 2015 mit Baden-Württemberg geschlossene Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Einbruchsbekämpfung.
dpa/sb