Am vergangenen Samstag streunte ein herrenloser Hund zum wiederholten Mal am Münchner Hauptbahnhof umher. Da er der Polizei bereits bekannt war, hörte der Hund sogar auf die Namensrufe der Beamten.
Am 30. Oktober hatte eine sichtlich angetrunkene Frau ihren Hund bei der Bundespolizei am Hauptbahnhof abgegeben. Am nächsten Tag hatte sie es sich jedoch anders überlegt und „Henry“, der zwischenzeitlich dem Tierheim zugeführt worden war, dort wieder abgeholt.
Nun streunte „Henry“ am vergangenen Samstagmorgen aber erneut alleine am Hauptbahnhof umher. Eine Streife, die die Bulldogge schon beim letzten Mal, Ende Oktober, entgegengenommen hatte, erkannte das Tier. Der Hund reagierte auf den Namensruf und begleitete die Beamten zur Wache.
Die Sicherheitstreife der Deutschen Bahn meldete das Tier am Samstag gegen 8:30 Uhr, nachdem sie ihn im Zwischengeschoss vorfanden. Kurze Zeit darauf entdeckten die Beamten der Bundespolizei eine Bulldogge – ohne Leine, ohne Halsband und ohne Steuermarke. Als sie den Namen „Henry“ riefen, lief ihnen der Hund freundlich zu und begrüßte die Beamten. Scheinbar hatte „Henry“ die Bundespolizisten gut in Erinnerung gehalten. „Freiwillig“ folgte die Bulldogge den Polizisten auf die Wache. Dort wurde der Hund, wie alle „Fundhunde“, erst einmal versorgt. Dazu gehören: eine große Schüssel mit frischem Wasser, Futter und eine Extraportion Streicheleinheiten.
Wenig später meldete sich die wiederum stark alkoholisierte Besitzerin. Aufgrund ihres Zustandes (1,57 Promille, verwirrt) und weil sie weder eine Leine, noch ein Halsband mitführte, wurde ihr der Hund aus Gründen der Gefahrenabwehr zunächst nicht ausgehändigt. Erst als die 29-Jährige aus Milbertshofen gegen 11:45 Uhr mit Halsband, Hundemarke und Leine in besserem Zustand erschien, konnte sie „Henry“ wieder mit zu sich nehmen.